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Re: 5.56 is not enough....

Verfasst: Di 11. Mai 2010, 22:05
von Vintageologist
woodchuck hat geschrieben:einmal vorbeischießen und es wird zugig im cockpit :D


Wahrscheinlich war das ja gerade der Grund, dass sie .22 genommen haben, damit das eben nicht passiert.

Re: 5.56 is not enough....

Verfasst: Di 11. Mai 2010, 22:11
von snakedocter
woodchuck hat geschrieben:einmal vorbeischießen und es wird zugig im cockpit :D


die schießen so gut wie nie vorbei ;)
und die cockpit tür ist seit den 60ern gepanzert und wird erst nach der landung von den piloten wieder aufgeschlossen
da gibt es keinen schnellen blick ins cockpit für die fluggäste
die sicherste airline o the planet

am rollfeld werden alle koffer und taschen der reisenden aufgestellt und nachdem jeder fluggast pers. seine ausgesucht hat wird er in den laderaum verfrachtet,erst dann darf man ins flugzeug einsteigen

als das letzte mal ein südländischer typ vor mir in das flugzeug wollte wurde am rollfeld sein koffer rausgesucht und an ort und stelle durchsucht
dem haben sie sogar die zahnpast ausgedrückt um alles genau zu durchsuchen
wärend der ganzen aktion waren 7 security guards mit micro tavors im anschlag um den kerl
gefunden wurde nichts

Re: 5.56 is not enough....

Verfasst: Di 11. Mai 2010, 22:39
von woodchuck
dass sie kaum vorbeischießen glaub ich gern, war auch als scherz gemeint.
ja, mit den nachbarn müssen die kazzas schon vorsichtig sein

Re: 5.56 is not enough....

Verfasst: Mi 12. Mai 2010, 01:20
von Hugh Thompson Jr.
snakedocter hat geschrieben:zu 22lr.
das flugpersonal der EL AL hatte jahrzente lang die beretta 71 als bewaffnung,teilweise auch heute noch

Stimmt!

Zwei weitere Fakten zur .22lr KK:

Die beliebteste Waffe für Mafia-Killer war und ist teils immer noch die Beretta 87 Cheetah S. Ein Bild dazu:
Bild
Warum das?
1.) .22lr KK mit zusätzlichem Schalldämpfer ist relativ leise zu bekommen = gut für Mordeinsätze.
2.) .22lr KK ist dennoch absolut tödlich.

Jetzt kann natürlich der Einwand lauten: "Ist ja alles kurze Distanz". Stimmt. Aber dann gibt's noch den Fall der legendären Ruger 10/22 HA KK Büchse.

Die IDF (Israeli Defensive Forces) beschaffte 1987 die Ruger 10/22 zwecks "Riot Control" (Aufstandsbekämpfung), um etwas Wirksameres als Gummigeschosse zu haben, was dennoch nicht die Zerstörungskraft der 5.56 NATO hat.

Bereits nach kurzer Zeit untersagte der Generalstaatsanwalt deren Einsatz, da sie sich in der Praxis als absolut tödlich erwies - auf die längeren Büchsenentfernungen von rund 50-100 Meter. Jahrelang wurden dann die Ruger 10/22 Bestände der IDF nur noch zum Erschießen streunender Hunde eingesetzt. Zuletzt wird sie wieder (unter der konservativen Regierung, die da weniger Skrupel kennt) zur Riot-Control verwendet. Very lethal...

Um zum 5.56er Thema zurückzukehren: Die 5.56er wäre (Konjunktiv!) mehr als stark genug für militärischen Einsatz. Warum die NATO heute wieder an ein größeres (6,8 mm) Kaliber denkt, hat den reinen Grund, daß inzwischen schußsichere Westen für Soldaten Standardausrüstung sind. Das war natürlich in den 1960ern und 1970ern noch nicht so.

Re: 5.56 is not enough....

Verfasst: Mi 12. Mai 2010, 01:28
von >Michael<
Um zum 5.56er Thema zurückzukehren: Die 5.56er wäre (Konjunktiv!) mehr als stark genug für militärischen Einsatz. Warum die NATO heute wieder an ein größeres (6,8 mm) Kaliber denkt, hat den reinen Grund, daß inzwischen schußsichere Westen für Soldaten Standardausrüstung sind. Das war natürlich in den 1960ern und 1970ern noch nicht so.


Das hat nix mit dem Kaliber (Durchmesser) zu tun, wenn der Kern Stahl oder Wolfram ist und die Flächenlast & Vx gleich ist dann ist es egal ob .223, 6.8 oder .338.
Kaliberwechsel hat andere Gründe.

Re: 5.56 is not enough....

Verfasst: Mi 12. Mai 2010, 01:32
von Hugh Thompson Jr.
woodchuck hat geschrieben:einmal vorbeischießen und es wird zugig im cockpit :D
Genau deshalb bevorzugen alle "Air Marshalls" kleine Kaliber. Sonst gibt's wirklich ein Loch in der Kabinenhaut und eine "rapid decompression".
snakedocter hat geschrieben:da gibt es keinen schnellen blick ins cockpit für die fluggäste
Nicht nur bei der El-Al. Du kommst heute (und bereits seit ca. 12 Jahren) auch in kein Cockpit einer amerikanischen Linienmaschine mehr während des Flugs. Nicht mal Pilotenkollegen!

Nach dem Flug, am Boden, in der Parkposition läßt dich die Cockpitcrew gerne ein. Davor: no chance.
snakedocter hat geschrieben:die sicherste airline o the planet
Ja, deren Sicherheitsdienst ist legendär.

Da fällt mir spontan der Überfall auf den El-Al Schalter des Flughafens Wien am 27.12.1985 um 9h vormittags ein. Ein 3-köpfiges Terrorkommando der Abu-Nidal Gruppe warf zuerst eine Handgranate und schoß auf die Leute vor dem El-Al Schalter aus automatischen Waffen. Die ersten, die das Feuer erwiderten, waren die Sicherheitsleute der El-Al (Die auch einen der Abu-Nidal Leute tödlich trafen.).

Die beiden anderen wurden von der österr. Polizei nach wilder Verfolgungsjagd auf der Flughafenautobahn gestellt. Meines Wissens sitzen die beiden Abu-Nidal Terroristen noch immer in Graz-Kalau ein.

Die ganze Aktion führte übrigens unmittelbar zur Gründung der Sondereinheit "Kranich" zur Sicherung des Flughafens Wien-Schwechat. In den ersten ein oder zwei Jahren nach dem Anschlag wurden Reisende, die per Auto den Flughafen anfuhren, regelmäßig mit Pandur Radpanzer und AUG im Anschlag empfangen. (Ich arbeitete damals als Studentenjob für eine Autovermietung am Flughafen.)

Re: 5.56 is not enough....

Verfasst: Mi 12. Mai 2010, 01:33
von Hugh Thompson Jr.
>Michael< hat geschrieben:Das hat nix mit dem Kaliber (Durchmesser) zu tun, wenn der Kern Stahl oder Wolfram ist und die Flächenlast & Vx gleich ist dann ist es egal ob .223, 6.8 oder .338.
Kaliberwechsel hat andere Gründe.

Da hast du natürlich recht. Hartkernmunition trägt natürlich das ihre zur Wirkung bei.

Re: 5.56 is not enough....

Verfasst: Mi 12. Mai 2010, 18:37
von Shotgun
Das hat nix mit dem Kaliber (Durchmesser) zu tun, wenn der Kern Stahl oder Wolfram ist und die Flächenlast & Vx gleich ist dann ist es egal ob .223, 6.8 oder .338.
Kaliberwechsel hat andere Gründe.



Welche?

Re: 5.56 is not enough....

Verfasst: Mi 12. Mai 2010, 19:00
von snakedocter
Ja, deren Sicherheitsdienst ist legendär.

Da fällt mir spontan der Überfall auf den El-Al Schalter des Flughafens Wien am 27.12.1985 um 9h vormittags ein. Ein 3-köpfiges Terrorkommando der Abu-Nidal Gruppe warf zuerst eine Handgranate und schoß auf die Leute vor dem El-Al Schalter aus automatischen Waffen. Die ersten, die das Feuer erwiderten, waren die Sicherheitsleute der El-Al (Die auch einen der Abu-Nidal Leute tödlich trafen.).


stimmt,dabei ist es aber den israelis nicht gestattet eine geladene waffe zu tragen ( nur halb geladen,ohne patrone im lauf )
beim "davidstern" gibt nur freeze oder DOG

Re: 5.56 is not enough....

Verfasst: Do 13. Mai 2010, 10:56
von Vintageologist
Shotgun hat geschrieben:
Das hat nix mit dem Kaliber (Durchmesser) zu tun, wenn der Kern Stahl oder Wolfram ist und die Flächenlast & Vx gleich ist dann ist es egal ob .223, 6.8 oder .338.
Kaliberwechsel hat andere Gründe.



Welche?


Die 6.8er hat auf größere Distanzen und vor allem aus den kürzeren Läufen etwas mehr Power. Wobei das laut einigen Tests wirklich nur sehr wenig sein soll.

Re: 5.56 is not enough....

Verfasst: Do 13. Mai 2010, 13:55
von Warnschuss
Die 6.8er wäre sicher die bessere Sturmgewehrpatrone als die 5,56. Schon allein wegen des größeren Kalibers, der höheren Energieabgabe, der besseren Wirkung gegen leichte Barrieren und der kürzeren Lauflänge, die für sie nötig ist.
Was ich aber eher problematisch finde, ist, dass bei einem theoretischen Wechsel von .223 zu 6.8 das duale Kalibersystem beibehalten würde, weil die .308 von der 6.8 nach wie vor nicht als MG- oder SSG-Muni ersetzt weden könnte.
Hier käme wieder eine auch auf Distanz kräftige Patrone wie die 6.5 Grendel ins Spiel, mit der man vielleicht auf ein kostengünstigeres und praktischeres Einkalibersystem umsteigen könnte.

@ Snake: Was bedeuten eigentlich "freeze" und "DOG"?

Re: 5.56 is not enough....

Verfasst: Do 13. Mai 2010, 15:48
von Hugh Thompson Jr.
Warnschuss hat geschrieben:@ Snake: Was bedeuten eigentlich "freeze" und "DOG"?

Ich bin zwar nicht Snake und kann es nicht beanworten, aber es reizt mich, zu raten.

"Freeze" rufen Englischsprachige ja immer, wenn auf jemand eine Waffe gerichtet wird und gefälligst keinen Muckser mehr machen soll ("Keine Bewegung").

Und DOG könnte für "Drop On Ground" oder "Death Or Glory" stehen.

Bin schon gespannt auf Snake's Antwort = wieviel meine Ratekünste taugen.

Re: 5.56 is not enough....

Verfasst: Do 13. Mai 2010, 16:10
von snakedocter
freeze ist keine bewegung ( überlebender )

und wenn er sich doch bewegt

DOG = down on the ground ( R.I.P. )

Re: 5.56 is not enough....

Verfasst: Do 13. Mai 2010, 18:44
von eXistenZ
Ich bin zwar kein Fachmann aber ich könnte mir gut vorstellen, dass DER entscheidende Grund für die Einführung der 5,56 auf logistischen Überlegungen beruhte.

Also das eigentlich die 7,62 die besser Patrone für Sturmgewehre wäre aber da sie erhebliche logistische Nachteile gegenüber der 5,56 aufweist musste sie weichen.

Re: 5.56 is not enough....

Verfasst: Fr 14. Mai 2010, 09:30
von kemira
Vermutliche Überlegung dahinter (bin auch kein Fachmann):

die 7.62x51 hat für die typischen StG-Anwendungen unnötig viel Bums, man braucht 2 - 3 x soviel Metall für 1 Geschoß, viel mehr Pulver, der Rückstoß ist stärker, der Soldat kann bei gleichem Gewicht und Volumen viel mehr Patronen mitführen, wenn ein Schuß danebengeht, ist man mit der 5.56 schneller wieder im Ziel und knipst einen zweiten nach, und bei ausreichender V0 hat das Zeug im Zielmedium ordentlich Wirkung.

Wenn man dann die Gewehre latürnich immer kürzer bauen will, bleibt irgendwann mal von "verdammtisdieschnell" nur noch "guckmaldafliegtwas" übrig, und damit geht auch die Wirkung flöten; es sei denn, man konstruiert das ganze Geschoß neu.

Btw: Hat hier schon mal jemand ne 7.62 aus nem 14"-Lauf geschossen und kann Auskunft erteilen, wie das Geschoß gewirkt hat?

Gruß!
Kemira