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Zwischenmittel für Vorderlader-Langgeschoße

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harri678
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Zwischenmittel für Vorderlader-Langgeschoße

Beitrag von harri678 » Do 10. Sep 2020, 19:00

Werte Schwarzpulverfreunde!

Für mein Cal. .40 Unterhammergewehr verwende ich derzeit keine Zwischenmittel, sondern setze das gefettete Langgeschoß direkt auf das Pulver mit einem trockenen Patch im gleichen Vorgang (weil ich es so gelernt habe). Fett dürfte passen weil keine Verkrustung auch nach längeren Serien merkbar ist. Aber die Präzision fängt nach ca 5-6 Schüssen hin und wieder mit Ausreissern nachvollziehbar zu leiden an. Geschoße wurden vorher ausgewogen und kalibriert, die passen (bereits mit unterschiedlichen Gewichten getestet). Meine Vermutung ist, dass es schon mit der Verschmutzung zusammenhängt.
Deswegen überlege ich, ein Kartonscheiberl als Zwischenmittel auf's Pulver zu setzen. Auf youtube machen das Einige. Ich kann mir gut vorstellen, dass dadurch ein Teil des Schmodders schon runter geht und das Dreckmanagement im Lauf besser funktioniert. Hat dazu wer von euch Erfahrungen? Falls ja, wieviel Übermaß macht ihr bei den Kartonblatterln?

Besten Dank!

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Norander
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Re: Zwischenmittel für Vorderlader-Langgeschoße

Beitrag von Norander » Do 10. Sep 2020, 20:02

Meine Erfahrung dazu habe ich zwar nicht mit einem Gewehr sondern einer Vorderladerpistole gemacht. Das Fett allein vom Geschoss reicht oft nicht. Es verhindert zwar den Bleiabrieb jedoch reicht es nicht aus um die verbrannten Schwarzpulver weich zu halten. Du könntest den Patch mit einem Ballistol Wasser Emulsion tränken und das Pulver mit einer Kartonscheibe vor der Emulsion schützen. Oder einen mit Wachs und Fett getränkten Filz vor Kartonscheibe verwenden. Unter getränkt meine ich gut gesättigt und nicht triefend. Als Fett eignet sich salzfreies Schweineschmalz oder noch besser Ceres soft.
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McMonkey
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Re: Zwischenmittel für Vorderlader-Langgeschoße

Beitrag von McMonkey » Do 10. Sep 2020, 20:18

Norander hat geschrieben:
Do 10. Sep 2020, 20:02
Das Fett allein vom Geschoss reicht oft nicht. Es verhindert zwar den Bleiabrieb jedoch reicht es nicht aus um die verbrannten Schwarzpulver weich zu halten.
Vollkommen richtig.
Entweder Zwischenwischen oder das Geschoss mit einem in Emulsion getränkten Pflaster verschiessen. Wirst halt dann ein anderes Geschoss brauchen. Du kannst auch vor dem nächsten Setzen, über einen kurzen Schlauch in der Mündung deinen Atem einbringen. 3-5 kräftig, langsame Atemstöße. Das hält die Pulverreste weich. Die Präzi geht nämlich bei Verkrustungen „flöten“.

Das wär jetzt mal mein Ansatz.
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Re: Zwischenmittel für Vorderlader-Langgeschoße

Beitrag von harri678 » Do 10. Sep 2020, 20:49

Norander hat geschrieben:
Do 10. Sep 2020, 20:02
Meine Erfahrung dazu habe ich zwar nicht mit einem Gewehr sondern einer Vorderladerpistole gemacht. Das Fett allein vom Geschoss reicht oft nicht. Es verhindert zwar den Bleiabrieb jedoch reicht es nicht aus um die verbrannten Schwarzpulver weich zu halten. Du könntest den Patch mit einem Ballistol Wasser Emulsion tränken und das Pulver mit einer Kartonscheibe vor der Emulsion schützen. Oder einen mit Wachs und Fett getränkten Filz vor Kartonscheibe verwenden. Unter getränkt meine ich gut gesättigt und nicht triefend. Als Fett eignet sich salzfreies Schweineschmalz oder noch besser Ceres soft.
Ja, wie du sagst, der Schmauch wird zwar nicht krustig, aber liegt doch ziemlich an. Bleiabrieb ist keiner ersichtlich auf den Patches. Karton als Pulverschutz und leicht feucht durchwischen, das wäre der Plan.

Mit Filz hab ich schlechte Erfahrungen, der nimmt etwas vom Impuls und das Geschoß staucht manchmal nicht gut auf.

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Re: Zwischenmittel für Vorderlader-Langgeschoße

Beitrag von harri678 » Fr 18. Sep 2020, 21:01

Ich muss das nochmal pushen und Erfahrungswerte abklopfen bevor ich die Drehbank für meine Kartonstanze anwerfe. Falls wer von euch Langgeschosse mit Kartonplättchen als Zwischenmittel schießt: wieviel Hundertstel Übermaß Durchmesser haben die Kartonblatterl im Vgl zum Laufdurchmesser, sodass sie zum Laden gut passen? Danke!

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Re: Zwischenmittel für Vorderlader-Langgeschoße

Beitrag von Norander » Sa 19. Sep 2020, 19:40

Das Problem ist: Wie bekommt man eine Kartonscheibe in richtiger Lage ganz nach unten in den Lauf. Beim Revolver oder SP Patronen ist das kein Problem. Beim Gewehr wird es schwierig sofern der Karton nicht auf einem Filz klebt.
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Re: Zwischenmittel für Vorderlader-Langgeschoße

Beitrag von >Michael< » Sa 3. Okt 2020, 22:29

Wenn man mit dem .45 Wischer das Kartonplättchen nach unten Drückt richtet es sich normalerweise immer ordentlich aus. Selbst bei den .45-70 Schwarzpulverpatronen hab ich das Milchkartonplättchen mit einem kalibergrossen stift aufs Pulver geschoben, hat sich nie verkantet. Filz würde ich bei Expansionsgeschossen nie verwenden, da expandieren die Geschosse oft nicht gut genug, besonders bei einer geringen Ladung, meine Präzision hat da immer sehr stark darunter gelitten.
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Re: Zwischenmittel für Vorderlader-Langgeschoße

Beitrag von harri678 » So 4. Okt 2020, 07:59

>Michael< hat geschrieben:
Sa 3. Okt 2020, 22:29
Wenn man mit dem .45 Wischer das Kartonplättchen nach unten Drückt richtet es sich normalerweise immer ordentlich aus. Selbst bei den .45-70 Schwarzpulverpatronen hab ich das Milchkartonplättchen mit einem kalibergrossen stift aufs Pulver geschoben, hat sich nie verkantet. Filz würde ich bei Expansionsgeschossen nie verwenden, da expandieren die Geschosse oft nicht gut genug, besonders bei einer geringen Ladung, meine Präzision hat da immer sehr stark darunter gelitten.
Mit Filz hat es vor Jahren mal nicht gut funktioniert, das habe ich gleich wieder lassen. Mittlerweile habe ich mir eine improvisierte Stanze gebastelt. Das Ergebnis einer langen Recherche war ein altes britisches Dokument, wo als Empfehlung für "over powder wads" das Zugmaß + 0,0-0,004" Toleranz angegeben war. Tests folgen!

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