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VL Revolver, bitte um Infos bzgl. Laden

Vom Vorderlader bis zum Cowboy Action Shooting - Hauptsache es kracht und raucht!
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VL Revolver, bitte um Infos bzgl. Laden

Beitrag von Freiwild » Di 20. Nov 2012, 20:26

Hi Folks,

habe nun Pulver, Zündis und Kugeln beisammen und noch die Woche soll's losgehen. . 8-)

Möchte meinen Colt Walker 1847 (Replika) zum sprechen bringen und habe noch paar Fragen an Euch bzgl. des Ladevorganges:

So weit ich weiß, muss Schwarzpulver komprimiert werden damit es explodiert. Wie erkenne ich als Anfänger, dass zwischen der gesetzten Kugel und dem Pulver keine Luft mehr ist bzw. wie erkenne ich, dass das alles gut genug komprimiert ist?

Worauf ist besonders zu achten, wo liegen ev. Gefahren?

Dank im Voraus,
FW
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Old Sam
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Re: VL Revolver, bitte um Infos bzgl. Laden

Beitrag von Old Sam » Di 20. Nov 2012, 20:36

Falsch : BP explodiert ohne komprimieren auch, es ist Massenexplosiv.

Massenexplosiv bedeutet, dass ein Sprengstoff bei einer bestimmten Menge nicht mehr verdämmt werden muss, sondern in jedem Fall auch ohne Verdämmung explodiert und nicht nur abbrennt. Bei Schwarzpulver liegt diese Grenze zur Massenexplosivität z. B. bei ca. 1 kg. Dieser Effekt entsteht, weil der Sprengstoff sich durch sein Eigengewicht verdämmt.

Er muß jedoch in der Waffe verdämmt werden. Komprimieren ist net notwendig, das tun manche nur, damit sie mehr in die Hülse bekommen.

Willst du den Walker wirklich Full House laden? Grad als Anfänger? ( CH2 bis ca 1 cm unter den Kammerrand und die Kugel einpressen - du merkst schon am Widerstand wenn sie ansteht.
Solltest du zuviel Pulver drinnen gehabt haben ( was jedem Neuling einmal pasiert ) dann steht die Kugel vor - entweder rauspuhlen oder mittels Messer ( das hat jeder Kauboi bei sich ) vorne abhobenl bis die Kammer sich drehen lässt



Ich würd aber zuerst leichtere Ladungen setzen - so 25 Grain Kanton 2, dann entweder einen Filzpfropfen oder wieder bis 1 cm unter der Kammermündung entweder mit Gries oder getrocknetem Kaffesatz auffüllen und Geschoß setzen - net vergessen vorne mit Fett ( Nivea ist gut ) verschmieren und gudde.


Bummmm Roahhhrrrrrr
Howdy

Old Sam

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Re: VL Revolver, bitte um Infos bzgl. Laden

Beitrag von Freiwild » Di 20. Nov 2012, 20:56

Danke für den ausführlichen Beitrag! :clap:
Wenn schon Walker, dann full house :D habe .357 und .44 mag erfahrung, der rückstoß sollte kein problem sein.

Rein dem Verständnis wegen, was würde passieren wenn ich nur 30grs oder 25grs pulver + geschoss, also ohne filzpfropfen und kaffeesatz verlade?

Noch was: Ein bekannter schenkte mir eine dose böllerpulver da er mit dem böllern aufgehört hat, kann ich auch dieses pulver verwenden oder ist das gefährlich? Lt. einer internetrecherche soll das pulver sehr ähnlich (bzw etwas schwächer) als das jagdschwarzpulver sein.




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Re: VL Revolver, bitte um Infos bzgl. Laden

Beitrag von Counterstriker » Di 20. Nov 2012, 21:13

Mit Böllerpulver im Remington hab ich seinerzeit meine ersten Gehversuche gemacht. Geht auch, verursacht aber eine ziemliche Sauerei und mordsmäßig Qualm.
Wenn alle das täten was sie mich können, dann käme ich gar nicht mehr zum sitzen.

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Re: VL Revolver, bitte um Infos bzgl. Laden

Beitrag von Freiwild » Di 20. Nov 2012, 22:06

Counterstriker hat geschrieben:Mit Böllerpulver im Remington hab ich seinerzeit meine ersten Gehversuche gemacht. Geht auch, verursacht aber eine ziemliche Sauerei und mordsmäßig Qualm.


Dann werde ich lieber SP verwenden, danke!


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Re: VL Revolver, bitte um Infos bzgl. Laden

Beitrag von Salem » Di 20. Nov 2012, 23:38

Ich verwende derzeit im Walker auch Böllerpulver, trifft gut und ich spar mir das lästige Zwischenmittel.
Der einzige Nachteil: Es passen nur noch etwa 55grs von dem Zeug rein, bei verwendung von einem Conical sogar noch weniger...
Was den Dreck betrifft: Ich konnte zwischen den einzelnen SP-Sorten - nach intensivem Gebrauch versteht sich :mrgreen: -
noch nie einen nennenswerten Unterschied feststellen, die Verschmutzung nach einem Schuß ist mir grundsätzlich Blunzn
und wird nit mal dokumentiert...
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Re: VL Revolver, bitte um Infos bzgl. Laden

Beitrag von Counterstriker » Mi 21. Nov 2012, 02:51

In Hirtenberg kam damals die Standaufsicht angerannt, weils geglaubt hat es brennt am Schießstand.
Dabei hab ich nur eine Trommel mit Böllerpulver rausgelassen. :mrgreen:
Wenn alle das täten was sie mich können, dann käme ich gar nicht mehr zum sitzen.

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Re: VL Revolver, bitte um Infos bzgl. Laden

Beitrag von Charles » Mi 21. Nov 2012, 11:46

Counterstriker hat geschrieben:In Hirtenberg kam damals die Standaufsicht angerannt, weils geglaubt hat es brennt am Schießstand.
Dabei hab ich nur eine Trommel mit Böllerpulver rausgelassen.



Hähä, das kenne ich von irgendwoher :mrgreen:

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Re: VL Revolver, bitte um Infos bzgl. Laden

Beitrag von Greenhorn » Mi 21. Nov 2012, 15:42

Bemerkenswerter Weise raucht die gleiche Pulvermenge in der Kurzwaffe deutlich mehr als in der Langwaffe!

Mein alter Walker wird meist mit 50 grains Jagdschwarzpulver geschossen, nachdem mir irgendwann man 50grains Glasröhrchen zugefallen sind...

Die Kanone funktioniert auch mit 12 grains ausreichend gut, bloß finde ich, dass sie dann keinen Spaß mehr macht. Rein technisch betrachtet klappt das aber, der Zwischenmittel-Verbrauch ist 'halt ein bisserle hoch.

25 - 30 grains sind vernünftig, mehr Pulver verbrennt im Lauf nicht, bevor die Kugel ihn verlassen hat. Was darüber hinausgeht, ist Spaßfaktor! Der soll beim Schießen aber sehr wichtig sein... :)

Aufgrund des hohen Gewichts der Kanone ist der Rückstoß selbst bei 50 grains Pulver zahm. Mein alter Walker hat recht große Trommelbohrungen, d.h. der BRAUCHT .457er Kugeln. .454er "kommen mit entgegen".

besten Gruß
Werner
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Re: VL Revolver, bitte um Infos bzgl. Laden

Beitrag von Werner » Mi 21. Nov 2012, 17:22

Freiwild hat geschrieben:Danke für den ausführlichen Beitrag! :clap:
Wenn schon Walker, dann full house :D habe .357 und .44 mag erfahrung, der rückstoß sollte kein problem sein.



Da wirst Du ganz schön enttäuscht sein - vom Rückstoss.
Wer das schwere Ding halten kann kommt damit locker klar.
Das Ding macht dafür Feuer und viel Rauch. Ein richtig geiles, tiefes "Rrrummms".
Faszination Schwarzpulver!
Gruß
Werner

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Re: VL Revolver, bitte um Infos bzgl. Laden

Beitrag von Freiwild » Mi 21. Nov 2012, 17:38

Danke werner, jetzt kann ich nicht mehr ruhig sitzen bis ich das trumm geschossen habe! :D


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Re: VL Revolver, bitte um Infos bzgl. Laden

Beitrag von Freiwild » Fr 23. Nov 2012, 08:27

Zielen.. Bild
Und...

Krawuuuuuuuuumms!!
Bild

Absolut genial wars! :D

Mir scheint die cowboys hatten nach jedem schuss eine rauchwand als blickschutz :mrgreen: geladen wurde das ding mit 2 füllungen aus leeren .357 mag hülsen böllerpulver, ergibt ca 52grains.

Nur ein paar wenige probleme hatte ich gestern.

Nach jeder trommel war der revolver heißgeschossen und die trommel ließ sich nur noch mit etwas nachhilfe drehen. Ergo mit einer hand spannte ich den hahn, mit der anderen drehte ich die trommel mit.

Anscheinend dehnt sich das material unter der hitze aus und der dreck behinderte das system bei der funktion.
Das nächste mal verwende ich fett auf den projektilen, der lauf war nach 3 trommeln schon derart verrußt, dass noch kaum züge und felder zu sehen waren, dementsprechend war auch die präzision.

Halb so wild das geht auf meine kappe.

Herzlichen dank Euch allen und speziell Salem für die Tipps und PN's!


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Re: VL Revolver, bitte um Infos bzgl. Laden

Beitrag von Charles » Fr 23. Nov 2012, 10:29

Coole Fotos, am liebsten täte ich mein Kaffee flugs austrinken, in den Keller runtergehen, mein Walker hervorzaubern, laden und ballern im Keller :mrgreen:

Aber das geht leider nicht, muß auf nächstes Jahr warten auf die kommenden Bewerbe... :crying-green: :confusion-waiting:


Warum sich die Trommel schwer dreht, daß man eine zweite Hand braucht zum spannen, das hat folgende Gründe:

Schwarzpulverrückstände verpicken die Achse, Zündhütchenreste blockieren den Spannvorgang, und/oder das Timing des Revolvers passt nicht ganz.

Abhilfen:

NIE die Achse und Trommelachsbohrung einölen! Sondern einfach nur mit Heißlagerfett einschmieren!

Die üblichen RWS Zündhütchen sind viel zu weich, die zerreißts andauernd, und die ZH-Reste fallen in die Mechanik des Revolver rein und blockieren es. Manchmal auch klemmen sie zwischen Trommel und Rahmen ein...

Seit ich Remington ZH verwende, sind die Klemmer drastisch zurückgegangen. Aber es gibt auch ein Trick: Nach dem Abfeuern einer Ladung den Revolver nach rechts um 90° kippen, dann erst spannen, und anschließend zurückkippen in die normale Lage zum Abfeuern. Dadurch fallen die ZH-Reste problemlos raus und nicht rein ins Revolver!

Timingprobleme betrifft jeden zweiten VL-Revolver. Wirklich. Sobald das Timing überarbeitet und abgestimmt ist, sind einhändiges Spannen absolut kein Problem mehr, selbst nach 6 Trommelladungen geht der VL-Revolver wirklich pipifein und störungsfrei.

Und bei manche Remington-Revolver (die mit geschlossenen Rahmen) ist von den Italienern konstruktionsmäßig so blöd hergestellt (verschlampt) worden, sodaß diese Revolver ab der zweiten Trommelladung nur noch klemmen aufgrund des Schwarzpulverschmauchs zwischen Achstrommelbohrung und Achse. Da hilfts wirklich bei jeder zweiten Trommelfüllung das Zerlegen und Putzen des Revolvers...

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Re: VL Revolver, bitte um Infos bzgl. Laden

Beitrag von Freiwild » Fr 23. Nov 2012, 12:28

Spitze, danke für die tipps! Du bist echt eine wandelnde waffenenzyklopaedie auf 2 beinen :)

Was kostet timing überarbeiten im schnitt? Sauber lässt er sich problemlos einhändig spannen, da gibts keine probleme.

Ich versuchs mal ohne öl auf der achse (habe sie vorm schießen eingesabbert..).

Kann man bei SP allgemein sagen dass die menge an pulver auch die praezision beeinflusst?


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Re: VL Revolver, bitte um Infos bzgl. Laden

Beitrag von Counterstriker » Fr 23. Nov 2012, 17:19

NIE die Achse und Trommelachsbohrung einölen! Sondern einfach nur mit Heißlagerfett einschmieren!

Kann ich jetzt nicht bestätigen. Ich öle immer die Achse und hatte bisher keine Probleme.
Allerdings schiesse ich (noch) keine Major-Ladungen und selten mehr als 1 Trommel.
Wenn alle das täten was sie mich können, dann käme ich gar nicht mehr zum sitzen.

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