PULVERDAMPF

In der Oberösterreich-Ausgabe vom Wirtschaftsblatt vom 01.07.2015 gibt es ein Interview mit Ernst Reichmayr, Eigentümer von Steyr Mannlicher.

Darin das highlight:

"Ich bin mir nichts sicher, ob ich in Amerika leben möchte. Der amerikanische Zugang behagt mir nicht sehr - das Recht auf Selbstverteidigung ist für mich zu viel.
Ich akzeptiere wenn jemand eine Sportwaffe hat. Wenn jemand eine Pistole haben will aufgrund eines gefährlichen Berufes, finde ich das auch akzeptabel. Das jeder mit einer Pistole herumrennt, wäre mir nicht recht. Das Gewaltmonopol sollte beim Staat bleiben. Ich bin auch gegen den unbeschränkten Zugang zur Kurzwaffe. ..."

Dann wünscht er sich noch Kontrollen für alle.

"Ich bin seit 35 Jahren Jäger und wurde noch nie kontrolliert. Es ist nicht notwendig, alle zu kontrollieren. Aber man sollte es zumindest in Aussicht stellen und ab und zu tun."

Da ist mir gleich alles vergangen beim Lesen. Vom STM 556 steht auch was drinnen, wäre sogar die headline gewesen. "Neues Sturmgewehr von Steyr"
Soll im Herbst rauskommen.
Das hat mich dann aber schon gar nicht mehr interessiert.
Also ich werde in Hinkunft keine Steyr Mannlicher Produkte mehr kaufen. Statt dem Steyr Scout hätte ich jetzt auch lieber ein Savage oder Ruger zu Hause.

Mal ehrlich persönliche Meinung hin oder her... 1) Wenn er sich für die Selbstverteidigung ausspricht muss er damit rechnen dass ihm eine "blede Goschn' " angehängt wird.
2) Wenn du tagtäglich dir den Herr und Frau Österreicher anschaust und wegen welchem Sche... mittlerweile bei uns Nachbarschaftsstreitereien und sonstige Pöbeleien vom Zaun gebrochen werden, dann denk ich mir manchmal das ein Waffenrecht wie in Teilen der USA bei uns eher nicht zielführend sein würde. Ich denke mal das 60-80% der Österreicher einfach der Hausverstand/gesunde Menschenverstand/die Fähigkeit logisch zu denken (könnts euch was aussuchen) abhanden gekommen ist. Die Masse der Österreicher braucht einfach einen Leithammel weil sie mit Eigenverantwortung sehr schnell auf die Nase fallen. Das ist der große Unterschied, auch zu den Schweizern...

Nur: am Elitismus erstickt jedes Bürgerrecht...
Wenn die Zahl der Waffenbesitzer einmal auf die wenigen echten Topsportler und tatsächlich tätige Jäger reduziert ist, kann man sich ein (KatB)Totalverbot leicht leisten. Alles schon gehabt- siehe GB.

Seine Produkte kann er sich sonstwohin schieben...

Die Aussage "das Recht auf Selbstverteidigung ist für mich zu viel" ist ja mal besonders seltsam.
Den Rest kann ich mehr oder weniger noch verstehen.

EDIT: Im Prinzip beschreibt er ja eh die IST Situation, das jeder mit einer Waffer "herumrennt" zielt ja wohl auf Waffenpässe ab, hier wissen wir eh das es nicht leichter sondern eher noch schwieriger wird.

Das mit den Jägern kann ich bis zu einem gewissen Grad verstehen. Ich bin ja selber einer und was ich das letztens bei einer Gesellschaftsjagd miterleben durfte war schon sehr grenzwertig. Ist wie bei den Autofahrern, ab einem gewissen Alter ist die Sicherheit einfach nicht mehr gegeben. Das sieht auch jeder, nur nicht der Betroffene selbst. Aber uns wird's wohl selbst nicht anders gehen auch wenn wir das jetzt noch nicht glauben können.

Gut, jetzt weiss ich zumindest von welcher Firma ich keine Produkte mehr kaufe und wessen Produkt auch nicht mehr weiterempfehlen werde.

Brauch jemand eine Steyr PH Mountain in .308 mit getuntem Abzug? Verkauf die Waffe nur falls beim Käufer ansonsten eine Neuanschaffung aus dem Hause Steyr anstehen würde!

@Senf
Hat sicher seine Berechtigung was du sagst, für mich aber ist der Mensch ein Heuchler.
Waffen für SV und Militär/Polizei produzieren und zu vertreiben und dann so eine Aussage.

Für Glock ist ja der zivile Markt in AT nicht relevant (vom finanziellen Standpunkt mag das so sein) deren Aussage nach, wenn sie die Kunden in AT nicht interessieren, ok kauf ich nix von Glock.
In Zukunft werde ich auch Steyr Produkte meiden.

Muß nicht alles kaufen, und nur aus Patriotismus brauch ich auch keine Waffe aus österr. Herstellung.

BigBen hat geschrieben:Brauch jemand eine Steyr PH Mountain in .308 mit getuntem Abzug? Verkauf die Waffe nur falls beim Käufer ansonsten eine Neuanschaffung aus dem Hause Steyr anstehen würde!

Das nenn ich konsequent. Und das aufgrund eines (verifizierten?) Postings.

Hier noch der Link zum Artikel: http://wirtschaftsblatt.at/home/nachric ... r/index.do" onclick="window.open(this.href);return false;

Eine eingescannte Version des Print-Artikels wäre fein, falls mir jemand die organisieren könnte.

Grüße,

Weissi

eierkopf hat geschrieben: Für Glock ist ja der zivile Markt in AT nicht relevant (vom finanziellen Standpunkt mag das so sein) deren Aussage nach, wenn sie die Kunden in AT nicht interessieren, ok kauf ich nix von Glock.
....

wo haette jemand von GLOCK sowas je gesagt?

Hallo,

und das sagt ein Waffenhersteller...gut das ich die Marke noch nicht habe, dabei wird es auch bleiben!

Auf der anderen Seite fällt mir eben wieder ein.
So wie die Pistolen von Steyr (FTE, ...) funktionieren ist es vielleicht eh besser wenn nicht zu viele im Umlauf sind.

@Weissi
Danke für den Link, nur kann ich die Aussagen, die hier so heftige Reaktionen erzeugen in dem Artikel nicht finden.

Zum Posting von Thule:
Ernst Reichmayr hat offensichtlich seine(!) persönliche Meinung kundgetan. Ob er es wirklich genau so gesagt hat, oder ob er es "sinngemäß" so gesagt ist für mich nicht nachvollziehbar.
Auch nicht nachvollziehbar ist, warum er diese Aussagen getätigt hat, sofern er sie wirklich so formulierte. Wollte er negative Publicity verhindern?
Ich denke als Eigentümer von Steyr Mannlicher sollte man anders auftreten.

Egal. Wie auch immer. Bei Steyr kann man leider ein paar Dinge kritisieren.
Dabei denke ich u. a. an die Preise diverser Zubehörartikel. Vom STM 556 hört/liest man auch nicht mehr viel, usw.
Jeder Einzelne kann sich dazu und zu dem Artikel selbst seine Meinung bilden und nach dieser Meinung handeln wie er es für richtig hält.

@gunlove: Die von Thule zitierten Meldungen sind wohl nur in der Printausgabe zu finden, ich habe nur den Link der zum Online-Artikel verweist gepostet.

Aber als Repräsentant und Eigentümer einer Waffen produzierenden Firma, finde ich seine Aussagen zum privaten Waffenbesitz - wie soll ich das höflich ausdrücken - äußerst gewagt.

Grüße,

Weissi

edit: Und er hat das Interview ja hoch wahrscheinlich nicht als Privatperson gegeben, sondern als Steyr Eigentümer.

BigBen hat geschrieben:Gut, jetzt weiss ich zumindest von welcher Firma ich keine Produkte mehr kaufe und wessen Produkt auch nicht mehr weiterempfehlen werde.

Brauch jemand eine Steyr PH Mountain in .308 mit getuntem Abzug? Verkauf die Waffe nur falls beim Käufer ansonsten eine Neuanschaffung aus dem Hause Steyr anstehen würde!

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