Re: Frust, Ärger Version 7.0 und Schlammschlacht...
Verfasst: Fr 4. Mär 2022, 15:49
Ich danke Dir für deine ausführliche Antwort Dein Scharfsinn überzeugt und stimme Dir auch zu nur ich persönlich habe das Vertrauen in die neutrale Berichterstattung ein wenig verloren und lasse auch gewisse Themen gar nicht mehr an mich heran bzw nenne ich das Polit und Medien Verdrossenheit….ist aber wie gesagt nur mein Problem.RcL hat geschrieben: ↑Fr 4. Mär 2022, 14:41Erstmal danke dafür. Das sind aber ein bissel viele Fragen. Aber ich glaube ich hab die Kernfrage mal hoffentlich richtig hervorgehoben.Wheelgun hat geschrieben: ↑Fr 4. Mär 2022, 13:21Hallo RCL,
Ich schätze deine Beiträge weil Du wirklich auch in die Tiefe gehst und nicht nur oberflächlich ein Thema abhackst wie manch anderer der alles was nicht sein soll oder kann Schwurblerei ist.
Dennoch möchte ich gerne von dir wissen wie Du zu sämtlichen Geschehnissen der letzten Jahre stehst:
Syrien Krieg,Gadaffi ,Afghanistan,irak mit den angeblichen Atom oder Bio Waffen ,2015 Flüchtlinge nur Frauen und Kinder ….
Bist Du wirklich der Meinung das uns unsere Medien nicht anlügen und in eine gewisse Richtung berichten?
Ich verurteilte auch den Angriffskrieg auf die Ukraine weil ich als Österreicher generell jeden Krieg verurteilte.
Das generelle Problem wurde durchaus schon erkannt und untersucht. Ein Beispiel dafür, glaube da gibts noch andere Medien die sich dem gewidmet haben: https://www.derstandard.at/story/200006 ... itiksprechIch bin nicht wirklich sicher, ob da bewusst Lügen eingesetzt werden, oder ob die Autoren der zig "nicht ganz korrekten" Artikel nicht einfach davon überzeugt sind, dass das so schon stimmt (was allerdings gegen guten Journalismus spricht). Ein Punkt ist: Die Medien hätten wahrscheinlich auch entsprechend berichtet, wenn sich eine Merkel nicht mit ihrem "wir schaffen das" auf die Bühne gestellt hätte. Das kommt nicht "von oben", sondern da spielen imho eher Überzeugungen mit, sei es persönlich oder durch das Umfeld.Ein interessantes Detail ist das Diktum von der "Willkommenskultur". Dieses sei bereits 2005 in den politischen Diskurs eingeflossen, als Forderung von Wirtschaftsvertretern an die Regierenden, und habe sich zu einer regelrechten "Kampagne" ausgewachsen, welche die Medien unterstützt hätten. Die mittlerweile ins Negative gedrehte Bedeutung der "Willkommenskultur" sei also keineswegs eine Erfindung des Jahres 2015.
Mit den sexuellen Übergriffen in der Silvesternacht 2015/16 kehrten sich die Vorzeichen um. Im ersten Quartal 2016 werde die Tonalität der Berichte beim Megathema "Flüchtlinge in Deutschland" zurückhaltender, skeptischer.
Das Pendel schlägt freilich auch extrem in die andere Richtung aus: Im Jänner 2016 finden die Forscher viele Zeitungsberichte, die entgegen journalistischen Sorgfaltspflichten in ihren Berichten über Normverstöße junge Migranten und Asylsuchende ohne Beleg unter Tatverdacht stellen. "Es entsteht der Eindruck, als wollten viele Journalisten jetzt überfleißig nachholen, was sie zuvor versäumt hatten", schreiben die Autoren.
Anders ist die Situation dann beispielsweise bei einem Assad Interview. Wenn du dir die Interviews anschaust, wirkt das, als würde er ein gutes Argument nach dem anderen bringen. Wenn du aber drüber nachdenkst und nachschaust bzw. seine Aussagen nicht als Wahrheit sondern als zu hinterfragen anschaust, kommen ziemliche Lücken zum Vorschein. Beispiel sein Argument Giftgasangriffe: "Warum sollten wir sowas nutzen, wenn wir eh grade vorstoßen und nicht, wenn die Situation ungut wird? Außerdem haben wir alles vernichtet, hat die ganze Welt gesehen". Logisches Argument. Kannst du aber angreifen: Warum solltest du sowas nicht einsetzen, wenn du grade angreifst, um den Vorstoß zu unterstützen? Wer sagt, dass Syrien seither nix dahingehend hergestellt oder gekauft hat? Warum widersprechen unabhängige internationale Beobachter, die Beweise gesammelt haben, der Behauptung? (Assad sagt dann natürlich, dass die ganze Welt sich gegen ihn verschworen hat - das mag teilweise nicht ganz weit weg von der Wahrheit sein, aber ist halt auch kein tolles Argument, denn damit kannst du wirklich alles beiseite wischen sobald es unbequem wird und nicht von ihm selbst kommt). "Die Truppen waren zu weit weg" - waren sie das wirklich? Hat Syrien keine Flugzeuge? etc.pp.
Das soll aber auch nicht heißen, dass er nur lügt - ich denke er gibt durchaus auch Tatsachen von sich, welche man in unseren Medien eher nicht zu hören bekommt, sofern man nicht grade wirklich gut recherchierte, ewig lange Artikel liest. Es gab ja den ganz interessanten Vorfall bei Deir-ez-Zor z.B., wo die US Air Force (?) auf die syrische Armee geschossen hat, was der IS dann ausgenutzt haben dürfte. Könnte man auch vortrefflich diskutieren, dazu kam aber wenig in den Medien. Wenn er dir aber erzählt, dass heutzutage ja jeder Fake-Fotos herstellen kann, wenn ihm Aufnahmen aus seinen Gefängnissen gezeigt werden, oder er angebliche Tatsachen nennt, die bereits vorher öffentlich behandelt und widerlegt wurden, inkl. der Tatsache dass er nicht ungeschickt spricht, ergibt das halt auch ein interessantes Bild. Man könnte bestenfalls die Frage stellen, ob er das selbst glaubt bzw. die Leute um ihn herum mit Falschinformationen versorgen.
Gaddafi wurde gelyncht, das wissen wir. Und da war der Westen wohl der Hauptschuldige. Ob man einem mehr oder weniger brutalen Diktator jetzt nachtrauert, sei dahin gestellt. Ebenso, ob die Situation für ihn nicht ohnehin schon verloren war, immerhin wurde er auf der Flucht erwischt. Das folgende Machtvakuum hat die Situation aber sicher nicht verbessert. Die Medien haben da wohl einseitig berichtet, denn der Luftangriff hat in direkter Konsequenz ein Kriegsverbrechen ermöglicht.
Irak - die Sache ist bekanntlich alt. Da hat sich der Geheimdienst offenbar geirrt und es trotzdem als Tatsache der Öffentlichkeit präsentiert. Obs Absicht war? Kann schon sein. Muss aber nicht sein, wenn ich mir die Geschichte anschau und wie oft Geheimdienste, Regierungen, Armeen usw. Fehler machen (und v.a. welche....). Ich wär ich von keiner der beiden Möglichkeiten überrascht. Generell denke ich aber, dass der Krieg kein gutes Beispiel ist, da die Zustimmung zum Krieg in der Bevölkerung und auch bei den Medien "eher begrenzt" war. Man muss halt aufpassen, ob man nicht grade ein Medium konsumiert, das den USA nicht ganz abgeneigt ist. Die BILD Zeitung gehört z.B. der Axel Springer SE und da gibts auch in den gerne verschmähten Nachschlagewerken Interessantes zu lesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Axel_Spri ... imdiensten
Für USA-Kritik liest du also am besten keine BILD Zeitung. Wobei... Am besten liest man die überhaupt nicht
Ich habe trotzdem schon sehr viel von deinen Beiträgen mitnehmen können
Ich möchte auch nicht weiter die Thematik vertiefen.
Es würde vermutlich zu einem zweiten Thread führen und wir wissen Gewo würde das nicht gutheißen.
Also hoffen wir das sich die Lage beruhigt wir wir nicht in einen dritten Weltkrieg rutschen,denn Hand aufs Herz das kann doch niemand wollen.