Dobi hat geschrieben: ↑Fr 31. Jul 2020, 10:09
Da ich seit bald 11 Jahren in einer Online und Social Media Agentur arbeite, kann ich dir versichern: Im Schnitt haben 8 von 10 Händlern, die auch einen Online-Shop anbieten, genau null Ahnung davon, wie ein richtiger Onlineshop mit Datenbank und Anbindung an die Wahrenwirtschaft angelegt werden soll. Weil fast niemand hier das nötige Geld in die Hand nehmen will und stattdessen lieber mit so halbgaren Fertiglösungen a la myshopify versucht wird, auch online am Kuchen mitzuschneiden!
Du übersiehst eine wichtige Sache, der österreichische Markt ist bezüglich Waffen lächerlich klein und die Margen sind für die Mengen die verkauft werden auch vollkommen lächerlich. Schau dir die durchschnittlichen Waffenhändler an, die verkaufen Jagdbekleidung, Hundefutter, und irgendwo in einem Eck steht halt eine kleine Menge Waffen.
Wenn ich nur die Ersatzteile für eine einzige Waffe in einer Art und Weise vorhalten will, wo ich auch etwas finde, brauche ich sicher mal 1-2m² Regalfläche wo ich in kleinen Schachteln alles nummeriert lagern müsste. Das ist dann irgendein Blechprägeteil Schlagbolzen EK 6 €, VK 12 €, wo du im Jahr 1 Stk verkaufst, damit ist dann am Ende nicht mal die Miete fürs Lager bezahlt. Das was du da von einem professionellen Onlineshop mit Anbindung an die Warenwirtschaft redest amortisiert sich für 99% der Waffenhändler in Österreich überhaupt nie.
Was macht der österreichische Waffenhändler deswegen ? Er hat fast keine bzw. keine Ersatzteile vorrätig, wenn es ein Kunde kaufen will sagt er dem Kunden "müssen wir bestellen, in 2-3 Wochen ist es da!". Dann bestellt er es beim Großhändler, der Großhändler bestellt es beim Hersteller oder in den USA und voila in 2 - 12 Monaten hast du dein Ersatzteil oder deine Waffe, außer du hast Glück und es war halt gerade irgendwo zufällig vorrätig.
Der einzige Grund warum das bei Brownells so gut funktioniert ist, weil Brownells USA den EU Markt bedienen WILL und weil die dort absurde Mengen von jeder Schraube lagernd haben, eben weil sie es dort auch in den notwendigen Mengen verkaufen können. Als Privatkunde bin ich auch gerne bereit die 100% Aufschläge auf den US Preis zu bezahlen, weil ich genau weiß dass kaum jemand aus den USA exportiert, somit muss man froh sein dass es diese EU Vertretungen überhaupt gibt.