Wahrscheinlich sind wir uns soweit einig, dass Beziehungen nur mit einigem Einsatz am Laufen gehalten werden können. Wie schwer einem dieser Einsatz fällt, hängt von der Zufriedenheit mit dem Ergebnis ab. Und da es praktisch zahllose mögliche Beziehungen gibt und die "Frau für's Leben" nur eine davon darstellt, steht sie in ständiger Konkurrenz mit allen anderen.
Da die Frau für's Leben aber als "intelligente Beziehung" ihrer eigenen Erwartungshaltungen und Zufriedenheitsmuster bedient, hat man sich aufgrund der komplexen Wechselwirkungen mit einem Lebenspartner eine sehr zeitaufwändige und weitgehend unberechenbare Beziehung angeschafft, bei der das Ergebnis schon ein sehr gutes sein muss, um den dauerhaften Einsatz zu rechtfertigen.
Dabei darf man auch nicht vergessen, dass Ehe ein relativ neues Konzept unserer Kulturgeschichte darstellt (
https://de.wikipedia.org/wiki/Heiratser ... Geschichte).
Das hat nichts mit einem allgemeinen Frauenbild zu tun, sondern mit einer individuellen, realistischen Einschätzung, ob sich jemand dem Aufwand einer dauerhaften lebenspartnerschaftlichen Beziehung gewachsen sieht oder sich seine Zeit lieber ohne Zurufe und unerwartete Verpflichtungen einteilt.
Und je nach persönlichen Präferenzen wird dann halt die gefundene Einstellung zum sozialen Druck, sich ein Nest im Wolkenkuckucksheim erschaffen zu müssen, in der unbewussten Wortwahl manchmal durchschlagen -- und das ist jedem zu gestatten. Nicht jeder muss Porsche, Hamster, Kanonen oder eben Frauen gut finden und es ist das erste Gebot der Höflichkeit, solche individuellen Ansichten zu tolerieren, und zwar gerade dann, wenn man eben nicht übereinstimmt (sonst wäre es ja keine Toleranz).