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von chili77 » Fr 16. Mai 2014, 15:19
Der Fall, den sich die meisten vorstellen ist, daß wir einen Kranken haben der ein Organ benötigt. Dann macht ein Motorradfahrer einen unsicheren Ausflug, kommt in das selbe Spital, schafft es leider nicht und das benötigte Organ wird transplantiert. Alles ist gut... also für den Motorradfahrer nicht, aber es geht ja um die andere Seite (den Sarkasmus bitte ich zu verzeihen)
In Wirklichkeit hat die Geschichte aber ein paar Haken.
(Hier vergessen wir auch gleich wieder den Motorradfahrer, der übrigens wider allgemeinem Glauben einer der schlechtesten Organspender ist, da in der Regel zu viel kaputt und er auch oft schon zu lange tod ist.)
Auch wenn örtliche Nähe eines der Auswahlkriterien der Transplantation ist, so ist es keineswegs ausschlaggebend. Die ET (Eurotransplant) verschickt unsere Teile mit unter recht weit. Regelung ist aber gut, also soll es so sein. Leider wird scheinbar oft an diesen Regelungen vorbeitransplantiert. Skandale gab es diesbezüglich schon genug. Allein die systematischen Falschangaben im deutschen Organspendeskandal um nur ein Beispiel zu nennen.
Weiters sind die eigentlichen gesetzlichen Regelungen in Österreich viel zu schwammig und lassen derart viel Spielraum, daß wiederum die Gefahr des Mißbrauchs sehr groß ist.
Wir haben in Form der Widerspruchsregelung die Organentnahme geregelt. Das heißt, daß in Österreich jeder der nicht widersprochen hat der Organentnahme zustimmt. Das betrifft auch nicht-Österreicher, wie zB Touristen.
Weiters haben wir ein Transplantationsrecht welches im KAKug geregelt ist.
Entnahme und Transplantation haben nun aber nicht zwingend etwas mit einander zu tun. Was ich ausbaue muß ich noch lange nicht wieder einbauen. Dann fiele es auch nicht mehr unter das Transplantationsrecht.
All das sagt nicht eindeutig wo dann Deine Organe schlußendlich landen. Ich finde das gibt zu denken.
Ich rate auch niemanden zu oder ab. Das muß jeder für sich selbst entscheiden.
Ich möchte all diese Risiken nicht eingehen.
LG