Hülsen sortieren - Gewicht/Los/Volumen usw

[rocket7358]

Moin zusammen,

ich möchte mich kurz vorstellen. Ich bin relativ neu im Schießsport und gerade erst jetzt in den Anfängen des Wiederladens. Man möge mir bitte meine (vermutlich) blöde Frage verzeihen. Ich konnte aber darauf keine genaue Antwort er-googlen...

Ich habe ca. 800 Hülsen. Alle sind von RWS und waren Fabrik geladen (Target Elite Plus) im Kaliber 6,5 Creedmoor. Leider sind die Hülsen aus zwei verschiedenen Gewehren verschossen worden und dazu auch noch aus drei verschiedenen Losen. Ich habe nichtsahnend jetzt schon mal die ganzen Dinger von den Zündhütchen befreit - was sich vermutlich als Fehler darstellt?

Ich würde gerne versuchen möglichst viele gleichmäßige Hülsen zusammen zu fügen um diese für das Wiederladen zu verwenden. Hardware dafür sollte ich haben. Die Frage ist, ob ich das überhaut so wieder auseinander gefriemelt bekomme - also die Losnummern.

Oder spielt es keine Rolle, ob es verschiedene Lose sind, wenn die Hülsengewichte sortiert sind? Auslitern kann ich wohl vergessen, da ich ja bereits entzündert habe. Auf Grund der Tatsache, dass aus zwei unterschiedlichen Waffen die Munition verschossen wurde, muss ich doch zwangsläufig eine Vollkalibrierung machen, richtig? Oder reicht es, wenn die Hülsen die aus dem anderen Gewehr verschossen werden auch in das eigene passt?

Fragen über Fragen.... Ich habe natürlich den Lehrgang besucht, allerdings wurde dort so etwas nicht behandelt und ich hoffe ihr verzeiht einem blutigen Anfänger die Frage...

Es kann sich ja auch herausstellen, das das alles murks ist und ich die Hüllen veräußern sollte und mir einmal ein großen Satz Losgleiche Munition zu kaufen, die dann ausschließlich aus meinem Gewehr verschossen werden?

Falls das eine Rolle spielt, es soll Hautsächlich auf 300 Meter aufwärts geschossen werden.

Könnt ihr mir helfen und mir Tipps geben was ich machen soll und wenn wie? Das wäre fantastisch!

[kemira]

Servus,

wenn alle Hülsen in Dein Gewehr passen, muss nicht unbedingt vollkalibriert werden; ich würds aber trotzdem machen und danach die Hülsen auf Länge trimmen. Sonst kriegst du keine homogene Länge zusammen.

Ich würd die Dinger weiters in einer ruhigen Minute (oder Stunde) mit einer präzisen Waage abwiegen und in Gruppen zum vollen Grain sortieren (Beispiel: alle mit 100.x grs in eine Gruppe, alle mit 101.x grs in eine Gruppe, alle mit 102.x grs in eine Gruppe etc.p.p.) und dann die Muni in Hülsen homogener Gruppen laden.

Ja, ist bei 800 Hülsen ein Job für einen verregneten Sonntag, aber dann hast eine gute Basis.

[Neugebauer]

Das wird sich an einem verregneten Sonntag nicht ausgehen.
Ich würde auch die Zündglocken und Zündkanäle egalisieren.
Ich gehe einmal davon aus daß das Kaliber 6,5CM aus einem Präzisionsgewehr verschoßen wird.
Da wäre auch das Abdrehen der Hülsenhälse einen Versuch wert. Möglichst gleichmäßige Wandstärke des HH hat noch nie geschadet.
Danach in Gewichtsgruppen sortieren. Ich behaupte einmal, daß sich nach den ganzen Maßnahmen die Gewichtsabweichungen sehr in Grenzen halten werden, da ein Munitionstyp vom selben Hersteller.

[maggus]

mMn. kann man sich Arbeitsschritte wie Hülsenhals abdrehen, Zündglocke Fräsen, Hülsen abwiegen bei Qualitativ Hochwertigen Hülsen wie Sie RWS Produziert getrost sparen, außer du Verschießt diese aus einem zB. Benchrest Gewehr mit Minimallager, dort mag dies noch etwas bringen.

Ich würde die Hülsen Entzündungern, Reinigen, Vollkalibrieren, Glühen und dann auf die exakt selbe Länge trimmen, Chargen-gleichheit würde ich ebenso vernachlässigen...

[rocket7358]

Perfekt, dann weiß ich das ich die ganzen Hülsen nutzen kann, nachdem sie nach Gewicht sortiert und der HH bearbeitet wurde. Ich würde sie also glühen, vollkalibrieren, wiegen und sortieren, Hülsenhals auf ein gleichmäßiges Maß bringen und anschließend bezündern und evtl im Anschluss noch einmal ausloten. Richtig? Ist ja eine Höllen Arbeit aber wenn das erst mal erledigt ist kann man damit hoffentlich anständig arbeiten. Sie werden in der Tat aus einer Präzisionswaffe verschossen. Ich habe mich leider wirklich in Unkosten gestürzt und bin der Meinung von allem das so ziemlich beste besorgt zu haben. Ich möchte später Fehler im Material fast ausschließen können und diese nur bei mir suchen müssen. Von daher möchte ich halt alles richtig machen und entschuldige mich noch einmal für meine Unwissenheit. Ich habe Sadewasser, Waldfein etc. bis zum abwinken geguckt aber wenn es denn wirklich losgeht hat man mehr Fragen als Antworten. Danke euch!!!

[AUG-andy]

Wenn du deinen ungefähren Wohnort im Profil angeben würdest, könnte dir ein alter Hase in deiner Nähe ja am Anfang unter die Arme greifen mit den Basics.
Egal ob in der Bearbeitung und den richtigen Komponenten, da gibt es einiges zu beachten.
Da reicht ein gemütlicher Nachmittag locker aus.

[rocket7358]

Ja, das hilft natürlich. Sorry hatte mich gerade erst angemeldet. Der Raum ist leider noch nicht fertig und ich wollte aber zumindest die Schritte erledigen, die ich ohne den Raum machen kann. Sprich, die Hülsen vorbereiten

[maggus]

Sie werden in der Tat aus einer Präzisionswaffe verschossen.

Erzähl mir bitte mehr... Hersteller, Modell, etc.

[rocket7358]

Es ist eine Sako TRG M10 in 6,5 creedmoor. Drall 8“, Lauflänge: 68,90 cm. Optik usw ist hier ja erst mal irrelevant

[AndyA]

Moin zusammen,

ich möchte mich kurz vorstellen. Ich bin relativ neu im Schießsport und gerade erst jetzt in den Anfängen des Wiederladens. Man möge mir bitte meine (vermutlich) blöde Frage verzeihen. Ich konnte aber darauf keine genaue Antwort er-googlen...

Ich habe ca. 800 Hülsen. Alle sind von RWS und waren Fabrik geladen (Target Elite Plus) im Kaliber 6,5 Creedmoor. Leider sind die Hülsen aus zwei verschiedenen Gewehren verschossen worden und dazu auch noch aus drei verschiedenen Losen. Ich habe nichtsahnend jetzt schon mal die ganzen Dinger von den Zündhütchen befreit - was sich vermutlich als Fehler darstellt?

Ich würde gerne versuchen möglichst viele gleichmäßige Hülsen zusammen zu fügen um diese für das Wiederladen zu verwenden. Hardware dafür sollte ich haben. Die Frage ist, ob ich das überhaut so wieder auseinander gefriemelt bekomme - also die Losnummern.

Oder spielt es keine Rolle, ob es verschiedene Lose sind, wenn die Hülsengewichte sortiert sind? Auslitern kann ich wohl vergessen, da ich ja bereits entzündert habe. Auf Grund der Tatsache, dass aus zwei unterschiedlichen Waffen die Munition verschossen wurde, muss ich doch zwangsläufig eine Vollkalibrierung machen, richtig? Oder reicht es, wenn die Hülsen die aus dem anderen Gewehr verschossen werden auch in das eigene passt?

Fragen über Fragen.... Ich habe natürlich den Lehrgang besucht, allerdings wurde dort so etwas nicht behandelt und ich hoffe ihr verzeiht einem blutigen Anfänger die Frage...

Es kann sich ja auch herausstellen, das das alles murks ist und ich die Hüllen veräußern sollte und mir einmal ein großen Satz Losgleiche Munition zu kaufen, die dann ausschließlich aus meinem Gewehr verschossen werden?

Falls das eine Rolle spielt, es soll Hautsächlich auf 300 Meter aufwärts geschossen werden.

Könnt ihr mir helfen und mir Tipps geben was ich machen soll und wenn wie? Das wäre fantastisch!

Theorie ist, wenn die Hülsen aus deinem Gewehr geschossen wurden, musst du nur die Nacken kalibrieren, anders musst du immer vollkalibrieren, dann unbedingt in beiden Fällen die Länge trimmen.

Welche Los das waren spielt normalerweise keine Rolle. Wenn du wirklich so präzis schiessen möchtest, 300m und aufwärts, wirst du nur fabrikneue, niemals abgeschossene Hülsen laden.

[Joewood]

Es ist eine Sako TRG M10 in 6,5 creedmoor. Drall 8“, Lauflänge: 68,90 cm. Optik usw ist hier ja erst mal irrelevant

hab das mal eben gegoogelt... 11.000€ (+/-)? wow.. aber schönes Teil... jetzt verstehe ich auch, wieso du so nen Aufwand betreibst bzw. betreiben möchtest...

[rocket7358]

Ja, ich muss gestehen das Projekt ist etwas aus dem Ruder gelaufen... Ich wollte ein top Multi-Kaliber System haben, eine gute Optik usw.

Aber jetzt steht das gute Stück da und ich freue mich natürlich um so mehr, es mein Eigen nennen zu dürfen... Dann ging es mit dem Wiederlade Kurs los.... Alles schön, alles gut aber gute Sachen kosten auch gutes Geld. Somit wurde noch einmal richtig Geld in die Hand genommen - (ein Hoch auf meine Frau, die mich trotzdem nicht vor die Tür gesetzt hat). Somit sollte der Grundstein für erstklassige Munition gesetzt sein. Wenn jetzt noch das Unvermögen des Anwenders abgestellt werden würde, wäre alles Perfekt.

Zur Ausstattung zum Wiederladen habe ich folgendes Equipment besorgt:

- Triebel Benchrest Matritzen
- Präzipress 140
- LEM Hülsenwaschgerät
- AutoTrickler V3 + dazugehöriger Laborwaage
- AMP II zum Hülsenglühen
- Satorius Waage zur Kontrollmessung
- RCBS Hülsenbearbeitungscenter
- Lyman Brass Xpress Hülsentrimmer
- jede Menge Messwerkzeuge usw.
- keine Ahnung von der Materie

Die meisten Sachen konnte ich gebraucht kaufen, da der gute Mann mit seinem Hobby abgeschlossen hat. Ich habe auch das große Glück, das er mir am Anfang auch behilflich sein wird, wenn es um den eigentlichen Prozess geht. Ich möchte jetzt nur schon mal im Vorwege alles vorbereiten, dass wir (wenn der Raum fertig ist) dann auch mit den Hülsen loslegen können.

Mein Anspruch ist dabei wie gesagt, die "besten" Materialien zu benutzen um zumindest den Faktor Hardware ausschließen zu können. Viele werden vermutlich denken: "was für ein Spinner, keine Ahnung von der Sache aber einen Mittelklasse Wagen ausgeben..."

Damit haben sie auch recht. Punkt. Aber was nicht ist soll ja noch kommen und deshalb frage ich hier die Profis. Am Besten jemand der auch ambitioniert Longrange oder PRS betreibt.

[Neugebauer]

Es ist eine Sako TRG M10 in 6,5 creedmoor. Drall 8“, Lauflänge: 68,90 cm. Optik usw ist hier ja erst mal irrelevant

Mit der 6,5CM hast du dir nicht unbedingt das einfachste Kaliber ausgesucht, aus der Sicht des Wiederlade Anfängers.
Mit der 308Win zb. hättest du garantiert schneller konstanten Erfolg auf der Scheibe, auch auf größere Distanzen.
Von der Ausrüstung , auch dem Wiederladewerkzeug biist du ja bestens aufgestellt.
Kannst uns ja teilhaben lassen an deinen ersten Versuchen mit selbst geladener Munition.

[oatman]

Also wenn du jetzt schon so viel Geld ausgegeben hast, dann würd ich dir raten noch 500 neue Hülsen zu kaufen. Wird auch schon egal sein.

Dann fängst frisch fröhlich an, änderst immer nur einen Parameter, dann hast es bald heraussen. Wiederladen ist echt nicht schwierig.

Da läst man zwar mancherorts viel weissen Rauch drum aufsteigen, aber in Wirklichkeit ist es einfach.

Fast die wichtigste Regel dabei ist: Glaub die Hälfte von dem was du siehst und nichts was du hörst.

Oatman

[Focus]

Also wenn du jetzt schon so viel Geld ausgegeben hast, dann würd ich dir raten noch 500 neue Hülsen zu kaufen. Wird auch schon egal sein.

Ich bin da ganz bei Oatman. Hab selbst vor 2 Jahren WL für LR Präzision begonnen. Nach vielen vielen Versuchen deckt sich meine Equipment Liste ganz gut mit Deiner.

Ganz egal, was du in den restlichen Prozess reinsteckst, das Hülsenmaterial ist die Ausgangsbasis. Du kannst die RWS sicher auf einen sehr guten Standard bringen, no Problem. Bei mir persönlich würde dann immer ein bissl Unsicherheit mitschwingen, wenn was nicht passt (Sind’s doch die Hülsen?). Allein schon deswegen würde ich neue Hülsen bevorzugen.

Tipp: Lapua 6.5 Creedmoor Small Rifle Hülsen. Gleiches Konzept wie die Palma Hülsen bei der 308Win. Müssen auch nicht 500 sein, ich komme mit 300 Hülsen und 12 LR Matches in der Saison auch 2 Saisonen aus. Und vielleicht juckt dich dann eh eine andere Patrone (wärst nicht der Erste). Und die RWS bekommst sicher gut weg, ist sehr gutes Material.

6.5 CM ist aus meiner Sicht eine gute Patrone zum WL Beginn. Recht gutmütig und hohe Eigenpräzision. Welche Geschosse hast Du ins Auge gefasst?