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Wiederladen für einen Revolver: Webley Mark III Service Cal. .455Webley. Fertigung um 1898

Verfasst: Mi 1. Jun 2022, 08:07
von Flolito
Hallo Forum!

Ich plane für einen Webley Mark III, Service Revolver, Fertigung um 1898 im Kaliber .455Webley wiederzuladen.

Leider bin ich aber mit diesem Revolver überhaupt nicht bewandert, und hoffe jetzt das ihr mir ein paar Tipps für dieses Projekt geben könnt. Ich versuche gerade mir überall kleinweise Wissen zusammenzusuchen, wie stark und mit was dieser Revolver geladen werden darf. Sind ja anscheinend nicht die robustesten Waffen.

Matritzensatz habe ich mir momentan einen von Lee bestellt, und auch Fabrikmunition von Fiocchi, Typ Old Time .455 MK II LRN 262 grs habe ich schon parat liegen. Wobei ich mich da auch noch frage ob ich diese Munition in dem Revolver verwenden darf.

Ich bin für jede Hilfe dankbar!

Gruß Florian

Re: Wiederladen für einen Revolver: Webley Mark III Service Cal. .455Webley. Fertigung um 1898

Verfasst: Mi 1. Jun 2022, 21:39
von Norander
Bei dieser frühen Fertigung ist der Revolver noch nicht zum schießen mit rauchlosem Pulver geeignet. Die alten Webleys wurden mit Schwarzpulver betrieben. Meines Wissens nach verträgt erst der Mark V Nitropulver. Ich gehe mal davon aus dass dein Exemplar keinen gültigen Beschuss aufweist. Ich kann dir nur empfehlen die Munition nicht damit zu verschießen.

Re: Wiederladen für einen Revolver: Webley Mark III Service Cal. .455Webley. Fertigung um 1898

Verfasst: Do 2. Jun 2022, 06:51
von kemira
Will man W.C. Dowell ("The Webley Story") glauben, wurde die ursprünglich mit 18grs Schwarzpulver und einem 265grs Bleigeschoss geladene .455 Webley bereits am 14. September 1894 unter Beibehaltung der "langen" Hülse durch Verwendung von 6.5grs Cordite als Treibsatz (bei gleichem Geschoss) mit einem zusätzlichen "C" am Bodenstempel offiziell rauchlos eingeführt, mehr als 3 Jahre vor Einführung des Revolvers Mk.III ( 5. Oktober 1897 )

Die Patrone .455 Mk.II wurde lt. Dowell dann offiziell im Februar 1898 mit verkürzter Hülse eingeführt, da man festgestellt hatte, dass das geringere Volumen das Abbrandverhalten positiv beeinflusste.

Ich würde also schon davon ausgehen, dass "die frühe Fertigung" (1898 ist jetzt auch nicht so wahnsinnig früh...) grundsätzlich durchaus zum Schießen mit rauchlosem Pulver geeignet ist.

Im Einzelfall würde ich dennoch den Beschuss des Revolvers heranziehen. Trägt er eine rauchlose Beschussmarke vom London oder Birmingham Proof House oder die beliebten "6 tons per squar inch", wäre das Verschießen rauchloser Munition wohl technisch unbedenklich.

Wie das rechtlich aussieht, eine Waffe ohne gültigen CIP-Beschuss zu schießen, ist hier ja nicht Gegenstand des Themas.