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Starker Überdruck und Druckschwankungen DEVA

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Eitsch100
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Starker Überdruck und Druckschwankungen DEVA

Beitrag von Eitsch100 » Mo 20. Dez 2021, 12:21

Moin moin,

Ich melde mich für die Allgemeinheit mit folgender Geschichte:

Ich habe die nachfolgenden Ladung gebaut und bei der DEVA prüfen lassen:

Kaliber 6,5x57
Pulver VV N150
Geschoss Fox Classic 123 grain
Zünder RWS Large Rifle
Ladung 41 Grain
OAL 77,00 mm
Füllgrad 91% ~
Anfangsgasdruck wurde mit 400 Bar berechnet
Gasdruck lt Quickload rund about 3550 Bar. Vo ca 835 m/s
Gasdruck lt GRT bei 3800 Bar.
PMAX: 3900 bar

Dummerweise hab ich diese Ladung, bevor ich die DEVA Ergebnisse erhalten habe 30x verschossen.
Der Streukreis lag nach 5 Schuss auf 100 Meter bei 43mm.
Das lag daran, weil der 4. und 5. Schuss bereits stark zu klettern begonnen.
Ein ungewöhnlich giftiger Rückstoß und die starke Mirage nach 3 Schüssen waren auffällig.

Nun kamen die DEVA Ergebnisse:

Durchschnittlich 4.500 bar Gasdruck.
Schwankungen von 4.100 bis 4.700 bar..
V0 im Mittel 865 m/s
Standardabweichung Druck: 225 Bar
Standardabweichung V0: 9,7 m/s

Mich hat das absolut schockiert.


Problemlösungen waren jetzt folgende:

1.) Ich fand heraus dass meine RCBS Matritze die Hülsen auf ein Volumen von 57,5 grain drückt. Lt Quickload sind es 59. Druck ging hoch auf 3800 bar ca

2.) Die Werte des Pulver was Abbrand, Energie, spezifische Wärme und so weiter angeht sind für das N150 Pulver im GRT vollkommen anders als bei meiner Quickload Version (stand 2019)
Ich habe die Werte aus GRT in mein Quickload übernommen. Damit stieg der Wert auf knapp über 4.000 bar.

3.) Zuletzt habe ich den Anfangsgasdruck lächerliche 700 war angehoben.

So habe ich in meinen Quickload ungefähr die Werte der Deva sowohl im Druck als auch in der V0 erreicht.

Ich habe die Ladung jetzt auf 38,6 grain reduziert.

Sie schießt sich nun angenehmer ist dennoch präzise und ein erfahrener Wiederlader Kollege bestätigte mir, dass die Hülsen deutlich besser aussehen als diejenigen mit der härteren Ladung


FRAGE:

Niemand kann mir die extrem starken Druckschwankungen erklären???
Dass sich das VV Pulver bei hohem Druck stark schwankend und unberechenbar verhält habe ich schon mal in einem Forum gelesen in dem jemand verschiedene Ladungen ebenfalls hat prüfen lassen.

Ich frage mich wirklich wie eine relativ neue Version von Quickload derartig daneben hauen kann.
Der Geschoss Hersteller selber gibt an, den Anfangs Gasdruck mit 250 bar zu berechnen da die Geschosse sehr weich sind...

Meine jetzige Ladung mit 38,6 grain werde ich ebenfalls prüfen lassen.

Vielleicht sind diese Daten und Infos auch für andere Leser hilfreich und eine Warnung

Poirot
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Re: Starker Überdruck und Druckschwankungen DEVA

Beitrag von Poirot » Mo 20. Dez 2021, 12:34

Eitsch100 hat geschrieben:
Mo 20. Dez 2021, 12:21

Der Geschoss Hersteller selber gibt an, den Anfangs Gasdruck mit 250 bar zu berechnen da die Geschosse sehr weich sind...
Sind sie leider nicht. Musste ich auf die selbe Weise feststellen. Das gleiche Qualitätsproblem wie bei den PPU GROM und ZROM: zu hohe Toleranzen bei Härte und Durchmesser. Würde mich nicht wundern, wenn die auf den selben Maschinen gefertigt werden.
Der niedrige Preis und die akzeptable Präzision gleichen das wieder aus.

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Re: Starker Überdruck und Druckschwankungen DEVA

Beitrag von Salem » Mo 20. Dez 2021, 14:33

Eitsch100 hat geschrieben:
Mo 20. Dez 2021, 12:21
Moin moin,

....................

FRAGE:

Niemand kann mir die extrem starken Druckschwankungen erklären???
Dass sich das VV Pulver bei hohem Druck stark schwankend und unberechenbar verhält habe ich schon mal in einem Forum gelesen in dem jemand verschiedene Ladungen ebenfalls hat prüfen lassen.

Ich frage mich wirklich wie eine relativ neue Version von Quickload derartig daneben hauen kann.
Der Geschoss Hersteller selber gibt an, den Anfangs Gasdruck mit 250 bar zu berechnen da die Geschosse sehr weich sind...

Meine jetzige Ladung mit 38,6 grain werde ich ebenfalls prüfen lassen.

Vielleicht sind diese Daten und Infos auch für andere Leser hilfreich und eine Warnung
Ich denke nicht dass das N150 hier "Schuld" ist, ich kenne es als sehr konstant abbrennendes Pulver,
auch an den Geschossen dürfte es nicht liegen - sie sind wohl allgemein als "guter Durchschnitt" zu benennen.
Ähnliche Ladungen, auch mit gleicher Menge N140, aus dem DEVA Buch liegen im sicheren Bereich.
Mein Verdacht: Nach den hier beschriebenen Gegebenheiten kann ich mir vorstellen daß die Hülsen zu lange sind, bei der 6,5x57 längen sich die Hülsen bei Gebrauchsladungen recht schnell - wenn der H-Mund im Crimp des Geschosses dann im Übergangskegel selbiges "einklemmt" springt der Druck überraschend hoch und unregelmäßig an - wie beschrieben.
Das ist aber auch nur eine Ferndiagnose...
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Re: Starker Überdruck und Druckschwankungen DEVA

Beitrag von Camare » Mo 20. Dez 2021, 17:39

wie viel Abstand ist zum Drall ?

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Re: Starker Überdruck und Druckschwankungen DEVA

Beitrag von Salem » Di 21. Dez 2021, 13:26

Nachtrag: Die Geschosse hast eh abgewogen? Du hast die 123er verladen und nicht irrtümlich die 139er? Ich hatte auch schon Sachen in diversen Packungen die dort lt. Etikett gar nicht reingehörten - nachwiegen und nachmessen gehört seitdem zur Routine...
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Re: Starker Überdruck und Druckschwankungen DEVA

Beitrag von Eitsch100 » Di 21. Dez 2021, 17:34

Moin.

Den Hinweis über die unterschiedlichen härtungs gerade und Geschossdurchmesser finde ich sehr hilfreich.
Damit scheint es ja bereits negative Erfahrungen zu geben.
Ein Kollege von mir hatte bereits eine verschiedene Mandel Stärke oder einen unterschiedlichen auszieher Widerstand vermutet.

Dass sich die Patronen Längen, kann nicht sein da diese deutlich unter dem Maximallänge lagen.
Zudem habe ich die Erfahrung gemacht dass sich die S&B Hülsen wenig bis gar nicht in die Länge ziehen.

Dass das Geschoss an den Feldern und Zügen Andi kann nicht möglich sein. Abgesehen davon kenne ich die Maße des Messelaufs der Deva nicht.


PS: Ja! Alle Geschosse wurden von mir verwogen

forester_1
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Re: Starker Überdruck und Druckschwankungen DEVA

Beitrag von forester_1 » Mi 22. Dez 2021, 14:38

Hatte das selbe mal mit einem los N150 aus dem Jahr Ka Ahnung 2015 herum?
Wenn ich die Beschussamtsmessung mit dem Quickload nachspielen wollt dann hätt ich das 073.6 von Lovex eingeben müssen
Ich hab eine 300 WSM Ladung messen lassen - die hatte irgendwas um 5100 bar herum - mit sehr hoher Schwankungsbreite

War gegenüber Quickload im Schnitt um 800 Bar oder so daneben

Tobisch
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Re: Starker Überdruck und Druckschwankungen DEVA

Beitrag von Tobisch » Mi 22. Dez 2021, 18:06

Eitsch100 hat geschrieben:
Mo 20. Dez 2021, 12:21

1.) Ich fand heraus dass meine RCBS Matritze die Hülsen auf ein Volumen von 57,5 grain drückt. Lt Quickload sind es 59. Druck ging hoch auf 3800 bar ca
Gemessen wird das Volumen der aus dem Lauf/Patronenlager deiner Waffe verschossenen Patrone vordem Kalibrieren .
Mit diesem Volumen fütterst du dann dein Wiederladeprogramm. Der Wert nach dem Kalibrieren ist unnötig/unbrauchbar ......

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