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Beitrag von doc steel » Mi 24. Nov 2021, 08:51

Seit gestern hab i a ernstes Problemmit der 650. Noch nie war ich so ratlos....
Es geht dabei um die Zünder-Zuführung. Das ist ja ein Teil, das man nach dem entfernen der Hülsenhalterplatte mit zwei Inbusschrauben abnehmen kann. Während der letzten 30-40 Patronen, die ich damit gemacht habe, bemerkte ich dass sich der Ladehebel plötzlich immer strenger bewegen liess. Bevors gar nimmer geht und was bricht hab ich mich auf die Suche gemacht.
Die Schmierung aller relevanten Teile wurde kontrolliert, ist gegeben, da fehlt also nix.
Alles an in Frage kommenden Teilen wurde zerlegt, gereinigt, auf Beschädigungen kontrolliert, war auch nix.
Wieder alles zusammengebaut, geht ned.
Es hat sich herausgestellt, dass die Zünder-Transportscheibe (in dem Fall 15L #13431 Rotary Primer Disc) blockiert.
Bild
Und zwar nur dann wenn die Zünder-Einheit montiert ist. Sowie sie als Ganzes demontiert ist, lassen sich alle Teile anstandslos bewegen.
Die Zünder-Einheit
Bild

wird ja mit zwei Inbus auf die Platform montiert
Bild

Ist diese Zünder-Einheit fest montiert, beide Inus handfest angezogen, blockiert die Transportscheibe.
Löst man die beiden Schrauben aber geringfügig, so dass sich die Einheit geringfügig nach rechts ziehen lässt (wenn man vor der Presse steht un die Platform ein wenig angehoben wird, damit der Setzstempel die Scheibe nicht blockiert) dann lässt sich die transportscheibe anstandslos drehen.
Zieht man beide Inbus wieder an, blockiert das Scheissding!
Es verhält sich so, als ob die Zünder-Transportscheibe bei richtig montierter Zündereinheit mit handfest angezogenen Schrauben quasi eingezwickt ist.
Das verwunderliche daran ist, dass sich dazu das Material ja irgendwie gesetzt haben müsste, die Spielräume zwischen den bewegten teilen kleiner geworden sein müssten, wovon mir schleierhaft wäre wie das passieren kann.

Kann dazu jemand etwas sagen oder hat das jemand schon einmal erlebt?
Abhilfe brächte nach meinen derzeitigen Erkenntnissen und momentanen Wissenstand nur die Anschaffung einer neuen Zünder-Einheit, bzw. das Probieren einer anderen.

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Re: @ an alle XL650 Besitzer

Beitrag von milu » Mi 24. Nov 2021, 10:14

dünne beilage (zehntelblech) einlegen bringt nix?
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Re: @ an alle XL650 Besitzer

Beitrag von 45er » Mi 24. Nov 2021, 10:24

Hi doc, hast den Setzstempel schon überprüft, ob der die Drehscheibe blockiert?

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doc steel
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Re: @ an alle XL650 Besitzer

Beitrag von doc steel » Mi 24. Nov 2021, 14:34

milu hat geschrieben:
Mi 24. Nov 2021, 10:14
dünne beilage (zehntelblech) einlegen bringt nix?
doch, habs provisorisch mit zwei ca. 0,5mm starken beilagscheiben probiert. dann gehts. aber das behebt zwar den fehler, erklärt aber nicht die ursache. wenn man was unterlegt und diese unterlage zu dick ist gibts andere probs. is also auch ka universallösung.
45er hat geschrieben:
Mi 24. Nov 2021, 10:24
Hi doc, hast den Setzstempel schon überprüft, ob der die Drehscheibe blockiert?
ja natürlich. der ist nicht im weg.
ois was einem als erstes einfällt und leicht zu beheben wär ist nicht die ursache. es is zum schreien. morgen fahr ich zu brownells, die haben mir angeboten sich das anzusehen.
wenn i in fehler ned find, musima a neiche zünder-einheit kaffm....was mir ehrlich gesagt äusserst widerstrebt.

immer öfter dengima, dass meine maschinenbautechnische ausbildung die was ich nur akademisch hab und kaum praktisch mir im täglichen privatleben an schas nutzt. ich beneid meine amigos die was zugang zu einer ze-en-ze fräse ham und zaus eine drehbank auf der sie die schönsten dinge drexeln.
ich drexslerte mir eine neiche platform samt zünder einheit und weili grad dabei bin auch gleich an neichn pulverfüller aus edelstahl mit buchsen aus fosforbronze und täts dann polieren dass glanzt wie a gwichster offiziersstiefel. das wär dann viel präziser und vor allem so schön dassd gleich weinst.
viel schöner und besser wärs das als der mexiganische spritzguss von die arizonier.

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Re: @ an alle XL650 Besitzer

Beitrag von alfa15533 » Mi 24. Nov 2021, 15:59

Servus Doc,
evtl. ganz leicht verbogene Rotary Primer Disc?

echt schwierig sowas aus der ferne zu sagen! :think:

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Re: @ an alle XL650 Besitzer

Beitrag von Steyrer » Mi 24. Nov 2021, 17:03

Die verdächtigen Teile mit Edding anmalen ist auch immer ein guter Tip wenn was klemmt. Halt nur so viel anziehen dass es noch beweglich ist...

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Re: @ an alle XL650 Besitzer

Beitrag von lüftl » Mi 24. Nov 2021, 17:29

Hallo Doc, ich hab zwar keine 650er sondern nur den kleinen Bruder 550, aber nimm doch mal einen Haarwinkel und schau, ob die Zündertransportscheibe noch plan ist. Sieht man oft nicht auf Anhieb. Aber was soll es sonst sein?
Pfiat Eich God

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Re: @ an alle XL650 Besitzer

Beitrag von kuni » Mi 24. Nov 2021, 18:33

bei der 650er ist die ZH Scheibe oft leicht verbogen - dann ist genau das System. Aber man kann den ZH mechanismus eh herausen testen - dann merkt man es sofort. Ich hatte von der Scheibe mehrere (bei jeder ZH Setzeinheit ist eine dabei).

zum Testen würde ich einfach die Scheibe für die großen ZH reingeben - die sollte auch immer dabei sein.

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Re: @ an alle XL650 Besitzer

Beitrag von doc steel » Mi 24. Nov 2021, 22:37

Soda... zuerst einmal danke an alle die mich mit Tipps versorgt haben.
Die Fehlerursache ist gefunden.

Der Hauptgrund für den Defekt besteht immer noch und zwar ist es der, dass die Amerigana definitiv nix von Maschinenbau verstehen.
Wenn ein HTL-Schüler mit sowas daherkommt, fangt er an Fleck. Kompromisslos.
Gut, was wars?
Der Zündersetzstempel hat blockiert. Genau genommen nicht der Stempel selbst sondern die Buchse mit der er in die Grundplatte von unten eingeschraubt ist.
Jeder, der eine 650 in ihren Funktionen genauer kennt, wird sich jetzt fragen wie das sein kann.
Na ganz einfach, indem mans gschissen konstruiert. Nicht langzeittauglich.
Konkret, die Gewindebuchse vom Setzstempel ist aus einem anderen, härteren Material als die Grundplatte in die die Setzstempel-Buchse eigeschraubt ist.
Durch den vertikalen, immer wiederkehrenden Druck der beim Setzen auf der Buchse lastet, hat sich dieser mit der Zeit wenige Zehntel in das weichere Material der Grundplatte eingearbeitet.

Am Foto ist der Bereich der Buchse mit der sie im eingeschraubten Zustand an der Grundplatte ansteht markiert.
Bild
Dieser Rand ist eigentlich zu schmal ausgeführt um sich auf der Grundplatte abzustützen.
Die gegenüber liegende Kante dieser Innengewindebohrung ist zeimlich abgenudelt und stützt nicht mehr ausreichend.
Dadurch hat sich die ganze Setzstempel-Einheit mit der Zeit weiter reindrehen können.
So weit bis die Sache irgendwann blockiert, weil die Buchse von unten gegen die Zündertransport-Scheibe drückt.

Reparieren konnte ich das leider nur temporär, indem ich einen O-Ring um die am Foto markierte Stelle legte.
Dadurch kann die Buchse nicht mehr so weit wie vorher eingeschraubt werden. Aber ewig wirds nicht halten.
Blöd ist, dass mir mit einem neuen Setzstempel nicht geholfen ist, weil der ja immer noch in Ordnung ist.
Als Ersatzteil brauche ich jetzt eine neue Grundplatte wo der Eingang zum Gewinde nicht abgenudelt ist und die Buchse dort hält wo sie sein soll.
Der Rahmen, die Grundplatte und der Hebel waren bisher eigentlich die einzigen Teile der Presse wo i ma dengt hab, dass die nie hin wern können....
Wie lautet 's 11. Gebot?
Du sollst dich nicht täuschen.

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Re: @ an alle XL650 Besitzer

Beitrag von milu » Do 25. Nov 2021, 04:31

und wennst die grundplatte bei einem maschinenbauer um das vernudelte innengewinde zb 1mm tief und plus 5mm im durchmeser planfräsen lässt und dann mit einer in der stärke angepassten beilage aus stahl wie auf die richtige höhe bringst (drehbank, abstechen)?

ich kenn das teil nicht genau, aber das könnte doch klappen.
der o-ring hält dir die position doch nicht, weil gummi?
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Re: @ an alle XL650 Besitzer

Beitrag von Kapselpracker » Do 25. Nov 2021, 05:29

doc steel hat geschrieben:
Mi 24. Nov 2021, 22:37
...Setzstempel-Buchse...
Schleif doch die Setzstempel-Buchse ab damit sie oben nicht so weit raus stehen kann.
Bild

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Re: @ an alle XL650 Besitzer

Beitrag von colt45zc » Do 25. Nov 2021, 07:05

Warum selber Hand anlegen, hast ja Lebenslange Garantie auf der 650er, Mail an Dillon Foto dazu,
und gut is.

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Re: @ an alle XL650 Besitzer

Beitrag von doc steel » Do 25. Nov 2021, 07:56

milu hat geschrieben:
Do 25. Nov 2021, 04:31
und wennst die grundplatte bei einem maschinenbauer um das vernudelte innengewinde zb 1mm tief und plus 5mm im durchmeser planfräsen lässt und dann mit einer in der stärke angepassten beilage aus stahl wie auf die richtige höhe bringst (drehbank, abstechen)?

ich kenn das teil nicht genau, aber das könnte doch klappen.
der o-ring hält dir die position doch nicht, weil gummi?
Danke milu.
Das wäre die einzig gscheite Lösung, sowohl technisch korrekt als auch dauerhaft.
Der Aufwand ist jedoch enorm für jemand wie mich der die notwendigen Ressourcen nicht hat, die entsprechenden Leute die das können und auch machen wollen würden nicht kennt etc.
Momentan und aus dem Stegreif kann ich gar nicht sagen, ob sich das an der Stelle mit dem Platz überhaupt ausgehen würde.
Dazu müsst ich die Grundplatte noch einmal abmontieren und nachsehen.
Kapselpracker hat geschrieben:
Do 25. Nov 2021, 05:29
doc steel hat geschrieben:
Mi 24. Nov 2021, 22:37
...Setzstempel-Buchse...
Schleif doch die Setzstempel-Buchse ab damit sie oben nicht so weit raus stehen kann.
Das wäre die andere Möglichkeit. Ein halber Millimeter wäre da nach meiner Einschätzung völlig ausreichend.
Mit meinem bescheidenen Maschinenpark ist mitr das aber zumindest nicht in ausreichender Qualität möglich.
Händisch geht da nämlich gar nix, weil die Buchse und der Stempel exakt im rechten Winkel gekürzt werden müsste, damit danach die Zünder nicht schief gesetzt werden. Dazu kommt, dass die Buchse und der Stempel voneinander nicht getrennt werden können. Man müsst also Buchse und Stempel gemeinsam kürzen. Irgenwie is des russisch....
colt45zc hat geschrieben:
Do 25. Nov 2021, 07:05
Warum selber Hand anlegen, hast ja Lebenslange Garantie auf der 650er, Mail an Dillon Foto dazu,
und gut is.
Und dann warten was die Cowboys antworten und hoffen, dass ma die richtigen Trümmer schicken.
D.h. aus postalischer Sicht in Kombination mit dem Weihnachtsgschäft und der Seuche wirds nächsts Jahr bis meinereiner in medias res gehen kann, wie der Horaz auf latrinisch so schön gsagt hat.

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Re: @ an alle XL650 Besitzer

Beitrag von alfa15533 » Do 25. Nov 2021, 09:28

doc steel hat geschrieben:
Do 25. Nov 2021, 07:56
Und dann warten was die Cowboys antworten und hoffen, dass ma die richtigen Trümmer schicken.
D.h. aus postalischer Sicht in Kombination mit dem Weihnachtsgschäft und der Seuche wirds nächsts Jahr bis meinereiner in medias res gehen kann, wie der Horaz auf latrinisch so schön gsagt hat.
[/quote]

genau so is... meine letzte Bestellung von Ersatzteilen bei Dillon hat am Wiener Flughafen wieder umgedreht Richtung USA, die Sendungsverfolgung auf der Weltkarte hat echt witzig ausgeschaut! ;) Die Teile haben eine schöne Schleife zurück zu Dillon gedreht, bekommen habe ich sie nie!

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Re: @ an alle XL650 Besitzer

Beitrag von colt45zc » Do 25. Nov 2021, 09:33

Ich hatte nie Probleme mit der Lieferung von Ersatzteilen von Dillon, viele schreiben auch das sie Zoll bezahlen mussten, bei mir war das noch nie der Fall. Natürlich wird die Lieferung (Weinachten ect.) jetzt etwas länger dauern das ist schon klar.
Aber wenn du ihnen die Teilenummer und Foto sendest bekommst sicher das was du brauchst.

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