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Hülsenhals kalibrieren 7x64 - Verschluss schließt schwer

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Andi308
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Re: Hülsenhals kalibrieren 7x64 - Verschluss schließt schwer

Beitrag von Andi308 » Fr 15. Okt 2021, 06:11

Gibt es, asymetrische Patronenlager! Grad bei älteren Waffen! Hatte ich auch schon mal, aber wie gesagt, kalibrier einfach voll! Ist am einfachsten und ich denke du wirst es bei der Präzision kaum merken!

Wmh und viel Erfolg!

Miguel
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Re: Hülsenhals kalibrieren 7x64 - Verschluss schließt schwer

Beitrag von Miguel » Fr 15. Okt 2021, 11:25

Vielen Dank für Eure Antworten.
Folgender Zwischenstand: Ich habe nun meine Testhülsen vollkalibriert und die Matrize so eingestellt, dass 0,2mm Spiel zwischen Matrize und Hülsenhalter ist (mit Ventilspiellehre kontrolliert). Wenn ich 0,3mm habe passt die Patrone wieder nicht in das Lager und der Verschluss geht schwer zu.
Die Frage die ich mir allerdings stelle: Bringt sich's das? (pflegt meine Tochter in dieser Art zu sagen ;-) Also erreiche ich wirklich mehr Präzision wenn ich nur 0,2mm weniger "rauffahre"?
Man wird sehen.
Die Hülsen sind jetzt mal wieder im Tumbler. Dann muss ich neu auslitern und wieder eine Ladeleiter schießen.

Die Frage, ob die Waffe Schaden nimmt, wenn ich eben nur halskalibriere und der Verschluss schwer zugeht wurde leider nicht beantwortet, aber ich fühle mich dabei sowieso nicht wohl, also erübrigt es sich.

Neugebauer
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Re: Hülsenhals kalibrieren 7x64 - Verschluss schließt schwer

Beitrag von Neugebauer » Fr 15. Okt 2021, 11:54

Ganz ehrlich, bei deinem Jagdgewehr ist das völlig Wurscht!!!!!
Der Voodoo mit auslitern Hals nur teilweise kalibrieren, Hals außen abdrehen, Zündglocke und Zündloch bearbeiten, Hülsen auswiegen usw. bringt was bei einer Benchrest Waffe mit ultraengen Patronenlager und nahezu keinem Übergang in den Lauf. Da wird oft sogar das Gesch0ß so gesetzt, daß es bei geschloßenen Verschluß schon leicht in die Züge gedrückt wird.
Aber du hast ein Jagdgewehr auf Basis eines alten K98 systems und mit einem Übergangskonus der so lang ist daß das Geschoß schon längst die Hülse verlassen bevors in die Züge des Laufs eintritt. Das Patronenlager wird wahrscheinlich auch entsprechend großzügig dimensioniert sein, genauso wie der Verschlußabstand. Vom Laufdurchmesser und Systembettung brauchen wir wahrscheinlich gar nicht reden.
Is aber auch völlig Wurscht, das ist ein Jagdgewehr und diesen Zweck erfüllt es. Durchmesser von 5er oder 10er Gruppen in mm abzumessen ist uninteressant. Der Treffpunkt muß bei kalten Lauf passen, und wenn er innerhalb von 40-50mm zum Haltepunkt liegt ist das ausreichend.(auf rund 150m Distanz).
Mach dir keinen Kopf, verwende vollkalibrierte Hülsen, und Geschoße die eine gute Wirkung zeigen und geh jagen.
Selbst mit größten wiederladetechnischen Aufwand wird aus der Waffe kein Präzisiongewehr.

Nein, deine Waffe wirds nicht zerlegen nur weils Patronenlager a bissel unrund ist.

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Hirschberg
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Re: Hülsenhals kalibrieren 7x64 - Verschluss schließt schwer

Beitrag von Hirschberg » Fr 15. Okt 2021, 13:58

Beim rekalibrieren von Hülsen gilt wie bei vielen anderen Dingen - so viel wie nötig, die Patronen müssen problemlos ladefähig sein - aber auch so wenig wie möglich, das fördert Hülsenlebensdauer und Präzision!
Gruß
H.

Miguel
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Re: Hülsenhals kalibrieren 7x64 - Verschluss schließt schwer

Beitrag von Miguel » Fr 15. Okt 2021, 19:26

Hallo Neugebauer!

Du hast zu 1000% recht! :lol:
Jagdlich ist das alles wurscht.
Ich bin einfach interessiert, und will lernen.
Weiters möchte ich vielleicht öfter sportlich mit der alten Büchse auf 300m schießen und mal zur Gaude auf 600m wenn das irgendwo möglich ist.

Die alte Büchse ist super beinand, jagdlich voll o.k. Vielleicht will ich ja auch nur schauen wo die Limits sind. Da bin ich ja offenbar angelangt. Auf 100m habe ich nun schon mehrmals "Loch an/in Loch" geschossen. Das war einmal mit den Barnes TTSX und einmal mit den Hasler.
Vielleicht kauf ich mir ja mal eine Tikka T3X TAC .308 oder so, da könnte man das ganze schon mehr ausreizen.

Was ich für mich sagen kann, was noch etwas bringt und der Aufwand noch vertretbar ist:
- Einfach genau arbeiten, und alles immer wiederholgenau hinbringen
- Dass der Hülsenhals innen absolut genau gleich ist, von der Oberflächengüte, bzw. vom verwendeten Schmiermittel (Graphit/Schmiermittel vollständig entfernt)
- natürlich von Hand aus Pulver wiegen
- sowieso trimmen, danach entgraten
- Hülsen auslitern macht Sinn um in QL/GRT-OBT Daten einzugeben, mach ich bei einem Los bei 3 Hülsen dann weiß ich wo ich liege
- Hülsen abwiegen habe ich einmal gemacht um bei einem Los von einmal gebrauchten Hülsen die "Ausreißer" auszusortieren.


Was ich aus meiner Erfahrung sagen kann, was jagdlich, oder eben mit meiner alten Büchse nicht soviel bringt:
- Zündloch/Kanal fräsen (das war glaube ich das unnötigste, was ich je gemacht habe)
- Hülsenhals kalibrieren
- Hals außen abdrehen habe ich nie gemacht, machen nicht mal alle Longrange schützen, vielleicht die Benchrester

Glühen bringts halt wegen der Lebensdauer der Hülsen. Danach fräß ich den Wulst innen weg. Mache ich ca. alle 5x.

Sonst denke ich oft, dass viel Schießen mehr bringt als viel Experimente beim Wiederladen ;-)

Weitester Schuss bei der Jagd war auf eine Geiß 220m, und bei einem Jahrling und Schmalgeiß 185m (beide kurz hintereinander). Beides mit Lutz Möller, beide male alle Stücke im Feuer gelegen.
Und da fühl ich mich einfach wohl, wenn ich weiß, dass die Muni passt.
Und jagen tu ich eh net so wenig: jedes Jahr ca. 12 Stück Rehwild.


In diesem Sinne,
Weidmannsheil!

Neugebauer
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Re: Hülsenhals kalibrieren 7x64 - Verschluss schließt schwer

Beitrag von Neugebauer » Fr 15. Okt 2021, 20:49

Was jagdlich viel wichtiger ist, ist das Wissen wie sich der Treffpunkt meiner ausgewählten Ladung bei unterschiedlichen Außentemperaturen verlagert. 30°C im Sommer und -15°C im Winter kann sich schon erheblich auswirken, gerade beim jagdlich wichtigen ersten Schuß (cold Bore Shot).

Mit der von dir erwähnten Tikka kannst du dich wiederladetechnisch schon erheblich mehr entfalten.

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Re: Hülsenhals kalibrieren 7x64 - Verschluss schließt schwer

Beitrag von Rantanplan » So 17. Okt 2021, 23:37

ich geb mal meinen senf zu dem ganzen dazu ;)

wo fangen wir mal an.
deine 7x64 ist ein "traktor" und daraus wird kein sportwagen - sorry, ist so.

hülsenabdrehen: das kommt von den benchrestern mit ihren 6ppc .262 lagern.
da haben die standart hülsen mit .265 nicht ins lager gepasst - die mussten abgedreht werden.
dann wurden sie so abgedreht, das nach dem abschuss der parone theoretisch ein neues geschoss ohne kalibrieren wieder geladen werden konnte - sprich, das geschoss hat ohne kalibrieren in der hülse gehalten. daher kommt auch eigentlich der begriff "enges lager".
annealieren ist das a&o für hülsenlebensdauer, setzwiederstand des geschosses, auszugswiederstand und liederung (abdichten) der hülse.

ql und grt sind rechenprogramme! sie liefern anhaltswerte aber keine fakten - fakten bringen nur V0 messen und sonnst nichts.
auch das beschussamt liefert nur werte aus ihrem testlauf - den druck vom testlauf und ob deine patrone drucktechnisch ok ist.
dein lauf kann ganz andere werte liefern (kürzer als der messlauf, mehr verschlissen (ausgeschossen) übergang schon ausgeschossen ...)
wennst mal in longrange reinschnupperst wirst schnell sehen wie weit man wirklich ohne V0 messen kommt ;)

mittlerweile ist der "mythos" halskalibrieren sei das maß der dinge auch schon wiederlegt. es bringt in wahrheit eigentlich mehr probleme mit sich und irgendwann muss die schulter sowiso zurückgedrückt werden ....
die schulter gehört jedes mal zurückgedrückt! bei "perfekten" lagern um 2-3/100stel und ab 338 aufwärts 5/100 mm.
wenn perfektion angesagt ist sollte man die redding comp. hülsenhalter verwenden. ich selbst verwende sie in kaliberstossbodengruppe 223, 308 und 338. und nur damit schaft man das gleichmässig!
das mit 1/4 rausdrehen der matrize ist zu ungenau. selbst mit der präzipress komm ich nicht unter 1/10mm als ich das mit dem rausdrehen der matrize gemacht habe. die redding comp. hülsenhalter haben das problem gelöst - immer voll auf kontakt mit hülsenhalter!
zum zurückdrücken kann man eine body-only matrize nehmen. forster bietet auch neck-shoulder pump-dies an. aber da würde ich auch nur mit wirklichen präzisionswaffen mit perfekten patronenlagern-minimalfaktor rangehen.

in deinem fall würd ich einfach vollkalibrieren. schulter 5/100stel zurückdrücken - gibt einen hornadyaufsatz für den messschieber - und glücklich sein.
nicht umsonnst gibt es handgefertigte dinger wie z.b. eine smh vom henke in 6ppc .262 welche wirklich gleich mal um die 15mm streukreise 5 schuss auf 100m in den ersten versuchen liefert wo man mit anderen von der stange - waffen erst mal hinkommen muss.

Miguel
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Re: Hülsenhals kalibrieren 7x64 - Verschluss schließt schwer

Beitrag von Miguel » Mo 18. Okt 2021, 21:14

Hallo Rantanplan,
deine 7x64 ist ein "traktor" und daraus wird kein sportwagen - sorry, ist so.
Ja, da muss ich dir wohl zustimmen, aber ein schöner Traktor, und zuverlässig ;-)

Bild

In den letzten drei Jahren habe ich damit 31 Stück Wild erlegt :dance:

Ich habe recht spät mit der Jagd angefangen, vor drei Jahren, jetzt bin ich 47, und hatte eben diese alte Büchse vom Großvater, die ich aus nostalgischen Gründen renovieren ließ.

Wiederladen hat mich halt einfach interessiert. reload-smile Und jetzt nach ca. 3 Jahren bin ich soweit, dass ich gemerkt habe, wenn ich genauer werden will, ein neues "Werkzeug" her muss.
Also jagdlich reicht die alte Büchse, hab ja schon damit auf 100m LochAn/inLoch geschossen.

QL & GRT: Na klar rechnerisch, aber irgendwo muss man ja anfangen. Wenn du keine Ladedaten hast, gebe ich mal in Quickload das Geschoss ein, und schau welches Pulver mit ca. 100% Füllgrad noch vertretbare Ergebnisse vom Druck her liefert. Dann schieß ich im Keller in den Hackstock und messe v0. Und dann eine Ladeleiter. So hat das bisher ganz gut geklappt.
Beschussamt habe ich nur bei der KW für maximale Drücke eingesendet. Und das stimmt ja auch nicht, weil die Messläufe ein enges Patronenlager haben...

Du hast recht, ich denke ich werde wieder bei meiner alten Büchse "nur" vollkalibrieren.

Sollte ich eine neue kaufen, dann schauen wir mal ;-)
Ich überlege Kaliber .308 Win. Die kann ich jagdlich und sportlich einsetzten.

Ob ich mir eine eigene Sportwaffe (zb.: Tikka) oder eine präzise Jagdbüchse (Unique Alpin?) mir zulege wird sich weisen.
Ziel ist es auf 300m zu schießen. So wie es aussieht kann ich meinem Jagdrevier ein paar Jäger und Grundeigentümer davon überzeugen einen Übungsplatz einzurichten.
D.h. einerseits Übung für die Jagd, und aus Spaß an der Freude auf 300m.

Ich liebäugle schon mit einem WLAN Set für 300m ;-)...

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