ES IST SOWEIT: Der PDSV Cup 2024 hat begonnen! Teilnahmebedingungen: viewtopic.php?f=53&t=58164
Der PDSV Cup dient zur Finanzierung des Pulverdampf Forums. Bitte unterstützt unser Forum, danke!

.408CT mit "normalen" Zündhütchen

Pulver, Hülsen, Geschosse, Zündhütchen, Ausrüstung - Alles zum Thema "Wiederladen".
Forumsregeln
ACHTUNG! Es kann keinerlei Haftung für gepostete Ladedaten und sonstige Informationen übernommen werden. Jeder handelt auf eigene Gefahr und Verantwortung.

Wiederladen kann gefährlich sein und soll nur von Personen mit dem entsprechenden Fachwissen durchgeführt werden.
Antworten
Benutzeravatar
Maze573
.357 Magnum
.357 Magnum
Beiträge: 105
Registriert: Di 24. Nov 2015, 20:36

.408CT mit "normalen" Zündhütchen

Beitrag von Maze573 » Do 24. Jun 2021, 21:16

Nachdem die .408CheyTac zwar sicher kein sehr verbreitetes Kaliber ist, aber inzwischen wohl auch nicht mehr zu den größten Exoten zählt, wollte ich euch hier an meinen Erfahrungen teilhaben lassen:

Die günstigste mir bekannte kaufbare fertige Patrone liegt bei ca. 12 Euro der Schuss und das bei fragwürdiger Verfügbarkeit. Wer .408CT schießen möchte, kommt am selbst Laden also kaum vorbei. Wenn man sich dann die Ladekomponenten dafür besorgen möchte, stößt man aber gleich auf die erste große Frage. Hülsen mit Zündglocke für "normale" Large Zündhütchen (5,33mm) oder für größere Sonderzündhütchen (z.B. Grillmayr 6,5mm)?

Die Variante für normale Large Rifle Zündhütchen hat zunächst natürlich den großen Vorteil, dass diese Standardgröße haben. In der Regel kann man daher auch seine normalen Werkzeuge (z.B. Zündhütchensetzer, Zündglockefräser, usw.) weiterverwenden. Daneben sind Large Rifle Zündhütchen bei praktischen allen Händlern erhältlich, während man bei den Sondermodellen viel abhängiger ist.

Als Hauptargument für die Sondergrößen habe ich dann mehrfach gehört, dass in der großen Hülse der .408CT nur mit den größeren Zündern eine verlässliche und vollständige Zündung möglich sein soll. Und selbst wenn dies mit den Large Rifle Zündern im Sommer klappen sollte, da hätte man spätestens im Winter Probleme...

Ich habe dann deswegen lange überlegt und mir letztlich dennoch ein Los Hülsen von Peterson Cartridges geholt, diese sind für Large Rifle Zünder. Die ersten Erfahrungen und Laborierungen waren sehr gut, insbesondere auch die Geschwindigkeiten waren sehr konstant. Bisher gab es keine Anzeichen, welche auf eine mangelhafte Durchzündung oder sonstige Probleme hingedeutet hätten.

Mir schwirrte aber noch das Thema mit der Zündung bei Kälte im Kopf herum... Am vergangenen Dienstag habe ich das ganze daher getestet. Ein paar Patronen über Nacht in den Tiefkühler, dann in Kühlpacks eingewickelt in die Thermobox und ab zum Stand.

Außentemperatur waren 27°C, ungefähr das hatten daher wohl auch die normal transportierten Patronen. Jene aus der Thermobox hatten ca. -18°C. Ergibt einen Temperaturunterschied von ca. 45°C.

Es wurde dann bei langsamer Schussfolge zunächst die Durchschnittsgeschwindigkeit der normal temperierten Patronen gemessen. Durchschnitt waren hier 917m/s. Dann wurden die tiefgekühlten getestet, ich habe diese immer einzeln aus der Thermobox geholt, schnell geladen und verfeuert. Durchschnitt waren hier 913m/s. Ergibt also eine wirklich vernachlässigbare Abweichung von 4m/s oder 0,43%.

Pulver waren dabei 140grain Vihtavuori N570, als Zünder habe ich Federal GM215 Large Rifle Magnum verwendet. Geschosse waren 366gr Kupfer von VE-Loads.

Man kann jetzt wohl argumentieren, dass der Unterscheid bei einer kalten Waffe noch ein bisschen größer sein wird, für mich hat sich damit aber der Mythos von Zündungsproblemen (insbesondere auch bei Kälte) jedenfalls endgültig zerstört. Meiner Meinung nach kann man bei .408CT problemlos zu Hülsen für normale Zünder greifen und sich das Abenteuer mit den Sonderzündern ersparen!

Hat eventuell jemand ähnliche Erfahrungen (vielleicht auch in anderen Kalibern) gemacht?

Antworten