cal22 hat geschrieben: ↑Do 30. Mai 2019, 08:54
Besser "nur" das ZH vertauschen, als das Pulver.
Wie wahr...!
In der Anfangszeit unseres ersten Vereins (1980er Jahre) wurde der erste Kollege
Wiederlader. Er startete mit einer .38 Special-Laborierung fuer seinen .357 Mag.
Colt Trooper. Er benutzte Rottweil P804 dazu.
Die Munition funktionierte ordentlich, ohne Auffaelligkeiten.
Beim naechsten Schiessen sagte der Kollege, dass er diesmal .357 Mag. Patronen
geladen hatte, mit Rottweil P806. Als der erste Schuss maechtig krachte und wir
Umstehenden meinten, dass die Laborierung wohl sehr "kraeftig" sei, meinte
Kollege WL: "Ja, es sind 12,2 grs., das ist laut meiner Ladetabelle fast Maximalladung..."
Beim zweiten Schuss krachte es wieder extrem und gleichzeitig flogen ein paar
"Kleinteile" des Colt Trooper nach oben und zur Seite......
Nachdem der erste Schreck bei allen vorbei.... und nachdem offensichtlich war,
dass der Schuetze unverletzt war, sahen wir uns den Revolver naeher an.
Die Rahmenbruecke oberhalb der Trommel war nach oben gebrochen und leicht
zur einer Seite gebogen, wodurch die Kimme komplett ausgerissen und
weggeflogen war. Aus der Trommel fehlten die Aussenseiten von zwei Kammern
nebeneinander, in den noch vorhandenen Resten dieser Kammern lag eine
aufgeplatzte Huelse, die zu einem Stueck Blech mit leichter Rundung
"umgeformt" war. Eine Griffschale war fast komplett aus den Schrauben gerissen
und ein Stueck Holz fehlte. Dieses Stueck hatte ein paar Finger des Schuetzen
noch touchiert.....
Der Wiederlader stellte spaeter fest, dass er 12,2grs (offensives) P804 geladen
hatte (anstatt P806).
Soeben habe ich mal QL bemueht, um --in etwa-- den Gasdruck bei dem oben
genannten Missgriff zu erfahren.
158 grs. Fiocchi SJSP , 40,00 mm COL, 12,2 grs Rottweil P806
= rund 2100 bar (max. zul. sind laut C.I.P. 3000 bar= Alles ok )
Wechselt man nun (nicht nachmachen !!!) zu P804 ergibt das einen Gasdruck
von !!! rund 6400 bar !!! ....wobei die in dem genannten Fall eventuellen
Abweichungen, wie etwa tatsaechliche Geschosslaenge, die Setztiefe, das
Huelseninnenvolumen...etc...., unter Umstaenden den Gasdruck zusaetzlich
um ein "paar hundert" bar oder auch deutlich mehr, erhoeht haben koennten.