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Geschosse selber gießen.....

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Re: Geschosse selber gießen.....

Beitrag von Reaper » Fr 7. Feb 2014, 21:00

Mit welcher Kokille hast gegossen?

Legierung oder Kugelfangblei?

Ich mach die 45er mit Kugelfangblei.
Temperatur bei 400°, die abgekokelten Sägespäne lass ich drauf, gegen Oxidation und Entmischen, alle 10 Minuten rühr ich mal mit meinen Lochlöffel um.
Bloß nicht Zinn und Antimon abschöpfen.
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Re: Geschosse selber gießen.....

Beitrag von Hellboy » Fr 7. Feb 2014, 22:04

kugelfangblei, kokille von lee, 230gr RN mit microrillen. sind angeblich ohne kalibrieren einsetzbar, nur mit flüssigfett einschmieren.

hab schon einige nachgemessen, großteil haben .455
bin mir noch ned so sicher ob das wirklich funktioniert.

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Reaper
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Re: Geschosse selber gießen.....

Beitrag von Reaper » Fr 7. Feb 2014, 22:30

.455 ist heftig!

Hast mal nen Laufdurchtrieb gemacht?
Kannst ja ein Geschoss zersägen, dann ist der Wiederstand nicht so groß.
Lauf und Geschoss gut ölen und dann am Besten mit nem Holzstockerl durchtreiben.
Lauf vorher natürlich ausbauen und unten gut abpolstern.

+ 0,002" wär grenzwertig, drüber tät ich´s nicht riskieren.
:naughty:
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Re: Geschosse selber gießen.....

Beitrag von Hellboy » Fr 7. Feb 2014, 23:21

hab mir s auch so gedacht, dass ich eins der größten mal durch den lauf klopfe ..

allerdings bin ich mir noch ned so sicher, was ich dann tatsächlich mit der info anfange :think:

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Re: Geschosse selber gießen.....

Beitrag von Senf » Mo 13. Okt 2014, 15:49

Senf hat geschrieben:Tabelle kommt, wenn er es nicht vergisst, diese Woche.


Das habe ich ende Jänner geschrieben, es hat nur ca 40 Wochen gedauert... 8-) ABER!!! Ich hab nicht nur eine Tabelle, ich hab ein ganzes Buch!!! Über Blei, seine Verarbeitung und allerhand anderen metallurgischen Firlefanz der mit Blei und seinen Legierungen zu tun hat erhalten. Inklusive einer Legierung + Verarbeitungshinweis wie man vermutlich auf die max. machbare Geschosshärte kommt, bzw. wie man die Härte relativ exakt einstellen kann.

Åls dann: Das Buch heisst "Blei-Taschenbuch der Metalllgesellschaft AG Frankfurt"; meine Ausgabe ist von 1980... also noch ganz Druckfrisch :) . Interessant wirds bei:

Seite 28-31 Eigenschaften des Bleis und der Bleilegierungen; enthält Grundlegendes zum Blei (physikalisch, mechanisch, kernphysikalisch), 3 Diagramme Zugfestigkeit und Bruchdehnung von Kupferfeinblei, Hartblei, Feinblei; Eine Tabelle "Härte von Feinblei, Kupferfeinblei und Hartblei bei 20°C nach 100 und 50000h Auslagerung

Seite 36ff Einführung in die Metallkunde des Bleis und der Bleilegierungen; enthält Struktur-, Gefüge- und Zustandsschaubilder inkl. Erklärungen Dieser; Blei-Antimon Zustandsschaubild Seite 40; Blei-Zinn und Blei-Kupfer Zustandsschaubilder auf Seite 42; Sehr interessant Seite 41 mit Erklärungen und Erläuterungen zum Ablauf festigkeitssteigernder Vorgänge beim Abkühlen von Bleilegierungsschmelzen.

Nachdem das alles ja sehr unhilfreich ohne dem zugehörigen Buch ist, werd ich sobald ich zu einem Scanner komme, die oben angesprochenen Seiten einscannen und auf Anfrage zusenden. Wo was steht hab ich deswegen geschrieben da vielleicht der Eine oder Andere die Möglichkeit hat das Buch auszuleihen und da selber nachschaun kann.

Bis dahin möge Jemand der die Möglichkeit hat folgendes als Legierung ausprobieren und dann die Härte prüfen. Tipp von meinem Kollegen für gegossene Zylinder mit kleinem Durchmesser: PbSb10Cu0,04 vergiessen und sobald erstarrt aus der Kokille direkt ins Wasser abschrecken.
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Re: Geschosse selber gießen.....

Beitrag von Hellboy » Mo 13. Okt 2014, 21:08

was mich interessiert: wer von euch wirft die bleigeschosse in wasser, und wer lässt sie an der luft abkühlen ?

auf youtube sieht man ja beides regelmäßig, ich bin bis heute ned draufgekommen, warum manche giesser so dagegen sind ..

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Re: Geschosse selber gießen.....

Beitrag von Xandl » Fr 17. Okt 2014, 09:46

Blei, oder zumindest die Legierungen, die wir für Geschoße verwenden, erreichen erst ein paar Tage nach dem Gießen eine gewisse Härte. Wenn man das Geschoss ins kalte Wasser schmeißt, erreicht es diese gewisse Härte gleich.
Je nachdem welche Legierung man hat, wir das Geschoss im Lauf der Zeit härter oder auch wieder weicher. Ich habe das mal wo gelesen, kann mich damit aber nicht wirklich anfreunden, weil mir das noch niemand erklären konnte.

Alex

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Re: Geschosse selber gießen.....

Beitrag von Hellboy » Fr 17. Okt 2014, 12:42

Also ich kann deine zweifel nachvollziehen. Mir is nämlich auch schleierhaft, wie bleigeschosse ohne temperaturzugabe wieder weicher werden :think:

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Re: Geschosse selber gießen.....

Beitrag von Reaper » Fr 17. Okt 2014, 15:54

Iss mir schnurz.

Ich "waterquenche", da mir vor Allem im Sommer schon genug Hitze dabei ist.

Finde es irgendwie besser, schneller, beruhigender, entspannter, stressfreier, solange man Blei in Wasser schmeißt und nicht Wasser ins Blei, no prob.
:mrgreen:
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Re: Geschosse selber gießen.....

Beitrag von Senf » Sa 18. Okt 2014, 11:56

Hellboy hat geschrieben:Also ich kann deine zweifel nachvollziehen. Mir is nämlich auch schleierhaft, wie bleigeschosse ohne temperaturzugabe wieder weicher werden :think:


Durch Umkristallisation... steht auch irgendwo auf den von mir aufgezählten Seiten. Offenbar haben Blei-Antimon Legierungen die Eigenschaft dass sie schon bei Zimmertemperatur mit der Umkristallisation beginnen. Daher auch die Kupferzugabe, das sollte das verhindern.
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Re: Geschosse selber gießen.....

Beitrag von Hellboy » Sa 18. Okt 2014, 14:05

Senf hat geschrieben:
Hellboy hat geschrieben:Also ich kann deine zweifel nachvollziehen. Mir is nämlich auch schleierhaft, wie bleigeschosse ohne temperaturzugabe wieder weicher werden :think:


Durch Umkristallisation... steht auch irgendwo auf den von mir aufgezählten Seiten. Offenbar haben Blei-Antimon Legierungen die Eigenschaft dass sie schon bei Zimmertemperatur mit der Umkristallisation beginnen. Daher auch die Kupferzugabe, das sollte das verhindern.


umkristallisation war auch mein erster gedanke, aber hier glaub ich ned so recht dran - dann müssten alle teilmantelgeschosse mit der zeit weich werden - schliesst längere lagerzeiten quasi aus ?

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Re: Geschosse selber gießen.....

Beitrag von Senf » Sa 18. Okt 2014, 17:50

Hellboy hat geschrieben:
Senf hat geschrieben:
Hellboy hat geschrieben:Also ich kann deine zweifel nachvollziehen. Mir is nämlich auch schleierhaft, wie bleigeschosse ohne temperaturzugabe wieder weicher werden :think:


Durch Umkristallisation... steht auch irgendwo auf den von mir aufgezählten Seiten. Offenbar haben Blei-Antimon Legierungen die Eigenschaft dass sie schon bei Zimmertemperatur mit der Umkristallisation beginnen. Daher auch die Kupferzugabe, das sollte das verhindern.


umkristallisation war auch mein erster gedanke, aber hier glaub ich ned so recht dran - dann müssten alle teilmantelgeschosse mit der zeit weich werden - schliesst längere lagerzeiten quasi aus ?


Jein, warum das net passiert hab ich auch noch nicht ganz verstanden, laut meinem Bücherl und den Kommentaren meines Kollegen, ist die Lagerzeit nicht entscheident. Heißen tut das Auslegezeit oder so... dass dürfte die Zeit des Abkühlens sein bzw. geht diese in die normale "Lagerzeit" über wenn man den Vorgang nicht unterbricht.
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Re: Geschosse selber gießen.....

Beitrag von DirtyHarry » Mo 6. Jul 2015, 15:09

Hallo alle!

Ich möchte jetzt auch mit dem Bleigießen über Silvester hinaus beginnen. Diesen tollen Thread habe ich mit Begeisterung gelesen!

1. Hat schon jemand Erfahrungen mit den Lee 6x Kokillen in 356 RN 124 gr und den 452 SWC 200 gr? Ein Kalibrierset für die 45er in 452 brauch ich aber sicher, oder?

Kann ich die 9mm nach dem Gießen gleich verladen?

2. Lee Schmelzofen mittelgroß - Pot IV oder groß-4-20?

3. Herzlichen Dank schon jetzt für alle, die sich Zeit für die Beantwortung meiner Fragen nehmen!

Freundliche Grüße!
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Re: Geschosse selber gießen.....

Beitrag von Reaper » Mo 6. Jul 2015, 15:57

DirtyHarry hat geschrieben:Hallo alle!

Ich möchte jetzt auch mit dem Bleigießen über Silvester hinaus beginnen. Diesen tollen Thread habe ich mit Begeisterung gelesen!

1. Hat schon jemand Erfahrungen mit den Lee 6x Kokillen in 356 RN 124 gr und den 452 SWC 200 gr? Ein Kalibrierset für die 45er in 452 brauch ich aber sicher, oder?

Kann ich die 9mm nach dem Gießen gleich verladen?

2. Lee Schmelzofen mittelgroß - Pot IV oder groß-4-20?

3. Herzlichen Dank schon jetzt für alle, die sich Zeit für die Beantwortung meiner Fragen nehmen!

Freundliche Grüße!


Hi!

Also, die 6-fach Kokillen von LEE sind ok, mehr aber auch nicht.
Die Geschosse haben doch ordentliche Schwankungen, was aber wenn man nicht unbedingt die 10 lochen will, keine so große Rolle spielt.

Weiß nicht wie Du handwerklich vorbelastet bist, aber 6-fach Kokillen sind schwerer zu handeln als solche mit weniger Kavernen (für´n Anfang).

Ob Du die Geschosse gleich verladen kannst, weißt Du nur, nachdem Du gegossen hast und nen Laufdurchtrieb gemacht hast.
In der Regel kannst Du das aber nicht.
LEE schmeißt oft recht groß.

Mach einen Laufdurchtrieb und miss diesen.
Deine Weichgeschosse müssen im Dia. mindestens 1/1000 Zoll größer sein.

Wenn Du große Mengen gießen willst und mit 6-fach Kokillen arbeitest, später sogar mit zwei auf einmal, nimm den großen Pott.

Zu den Kokillen:
Bei der SWC ist es die Frage, ob sie bei Deiner Pistole die Rampe hoch gehen.
Ansonsten ist das ein sehr präzises Geschoss.
Für die 9er hab ich das 120er TC mit dem ich in Sachen Präzi sehr zufrieden bin.

Wie willst Du schmieren, Fett oder Beschichtung?
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Re: Geschosse selber gießen.....

Beitrag von DirtyHarry » Mo 6. Jul 2015, 19:07

Ich habe öfters die 200 gr SWC von los verladen, ohne Gewähr mit 4,1 N310, perrrfekt aus der Mark23. Befindet sich bei denen Wachs rund herum?

Was empfiehlst du mir beim Behandeln? Ich tendiere zu Fett...
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