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Mein schönstes Weihnachtsfest - eine bayrische Geschichte

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doc steel
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Mein schönstes Weihnachtsfest - eine bayrische Geschichte

Beitrag von doc steel » Mi 22. Dez 2021, 20:34

In der Schule wurde ich gefragt was mein schönstes Weihnachtsfest war.
Und ich habe gesagt, das kann ich schon erzählen.

Ich kann mich erinnern, wie der Vater von der Kriegsgefangenschaft herausgekommen ist, dann hat er wie der Baum brennt hat, die Zinnsoldaten herausgeholt und hat mit den Zinnsoldaten die Schlacht von Verdun aufgebaut.
Weil mein Vater gesagt hat, wenn er die Schlacht von Verdun aufbaut, dann schauts für diese Scheiss Franzosen nicht immer so gut aus. Dann können wir Deutschen auch einmal ein Wörterl mitreden.
Und dann hat er noch die dicke Bertha herausgeholt, eine Kanone, ein Mordstrumm und hat zu mir gesagt:
„Bua, pass auf die Zinnsoldaten auf und da sind die Ulanen drin, die brauchen wir noch. Musst Obacht geben!"
Und die Schlacht von Verdun hat sich aber lange hingezogen und ich war noch klein und mir war fad.
Und dann hab ich so einen Ulanen, so einen Bleisoldaten herausgeholt, einen Reiter und hab ihn mit dem Kopf in die Kerzenflamme hineingehalten.
Und er schmolz. Und es hat mir sehr gefallen.
Und dann hab ich noch einen Ulanen heraus und auch geschmolzen. Und das war wunderbar, weil ich eine Bleikugel bekommen habe.
Und daraufhin habe ich das ganze Bataillon geschmolzen und hab so eine Mordstrumm Kugel gehabt. Und das war sehr schön.
Und dann irgendwann ist mein Vater aus der Schlacht von Verdun herausgekommen und hat gesagt, wirklich:
„Bua, wo sind denn die Ulanen? Jetzt reiss ma den Franzosen den Arsch auf.“
Und dann habe ich meinen Vater die Bleikugel in die Hand gedrückt.
Und dann hat mein Vater gesagt:
„Du Sauhund du verreckter. Jetzt krachts gleich viel mehr als in Verdun.“
Und dann hat mein Vater mich verprügeln wollen aber damit er gscheit zuhauen kann, wollte er sich stärken und ist auf den Balkon hinaus, wo wir ein Bier Depot gehabt haben.
Und mein Vater geht hinaus auf den Balkon, aber weils so glatt war, ist er ausgerutscht und ist von dem Balkon hinunter gerutscht auf den Balkon wo unter uns auch ein Balkon war.
Wo auch ein Bier Depot drauf war.
Und mein Vater hat sich Quetschungen geholt und Fraktur und sie haben ihn ins Spital gebracht.
Mein Vater ist überhaupt erst lang nach Drei König zurück gekommen.
Und da hat mich mein Vater am heiligen Abend nicht mehr verprügeln können.
Das war das schönste Weihnachten was ich mich erinnern kann.

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Ares
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Re: Mein schönstes Weihnachtsfest - eine bayrische Geschichte

Beitrag von Ares » Mi 22. Dez 2021, 21:52

Das öst. Pendant dazu ;)

Ich kann mich noch erinnern wie der Vater vom Krieg heimgekommen ist und zum Buam gsogt hot. "Bua, i bitt dich, wans di holn, werd nie mehr ois a G`freiter, dann host um a 50% höhere Überlebenschance". Zum Weihnachtsfest hat se de gesamte Verwandtschaft über den Gigara gfreit, den der Vater vom Isonzo heimbrocht hat. Aber das war dann in bitterer Not erst 17 Jahr später.
Ah jo, de guade oide Zeit.
Es besteht die Möglichkeit, daß meine Beiträge >nicht von mir< abgeändert oder verfälscht wurden. Nennt sich "Userrisiko"
~~~
Dulce bellum inexpertis

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