So auf ein neues
Es gibt ja nix geileres als einen mit Herzblut verfassten Text über ein gelesenes Buch zuschreiben und beim anschließenden "Absenden" zu lesen "Das Forum ist wegen Wartungsarbeiten derzeit geschlossen"
Also nochmal:
Bin gerade vor kurzem mit Blackout fertig geworden. Da ich generell ein Fan von solchen Gedankenspielen bin hat mir der Roman sehr gefallen und fand ihn auch sehr kurzweilig.
Anfangs wirst du zwar von einer wahren Charakterflut erschlagen merkst aber ziemlich bald wer von denen Wichtig ist und wer nur am Rand existiert.
Worum geht es?
An einem kalten Februartag gehen in ganz Europa die Lichter aus, Hackerangriff! Die Folge ist das in ganz Europa der Stromausfällt.
Da beginnt der (Technik) Roman, er beschäftigt sich mehr mit den Folgen die so ein Angriff hat oder haben kann, da sich mit der Technik auch ganz viel Fiktion in den Roman mischt was die Handlung vorantreiben soll, auf die gehe ich aber hier nicht sonderlich ein... IT Experte im Kampf gegen Hackergruppe gerät anschliessend selber ins Visier der Ermittler... ziemlich flach aber spannend erzählt, sehr liebevolle Charaktere, bisschen stereotypisch aber nett
Mir gefallen die Gedankengänge dahinter dieses was wäre wenn, aber leider geht er nicht auf alles wirklich ein.... vieles wird nur Oberflächlich angeschnitten und dann nie wieder beredet.
Anfangs sind die Leute auch noch Hilfsbereit, gar solidarisch untereinander- bis sie merken das der Stromausfall wohl länger andauern wird, dann beginnen die Plünderungen etc... Aber auf diese Abgründe der Menschen, das Tier im Mensch auf das geht der Autor viel zu wenig ein und gerade im letzten Drittel verliert das immer mehr an Bedeutung.
Die Politiker sind im Buch wie im richtigen Leben mit der Situation überfordert und wissen nicht damit umzugehen und bringen nicht wirklich was zustande bis das ganze in einem Volksaufstand endet bzw in einigen Ländern mit Militärputsches auf die Leider gar nicht eingegangen wird.
Am meisten hätte mich allerdings die Idee der "Strominseln" interessiert, solche Orte die im Einzugsgebiet einer Fabrik liegen wo zumindest zeitweise oder gar länger Strom vorhanden ist, und wie lange es wohl dauert bis aus den ersten neidischen und schielenden Blicken der Flüchtenden Bevölkerung welche sich aus den Nachbarorten in diesen Inseln versammelt hat mehr wird und dort die ersten Tätlichkeiten passieren. Aber darauf geht er leider gar nicht ein.
Fakt ist nur die wenigsten sind auf so ein Szenario vorbeireitet und das hat sich der Autor zu nutze gemacht das macht das ganze sehr authentisch, aber bei der Thematik wäre viel mehr dringewesen, viel mehr Tiefe und ich hätte mir gewunschen ein bisschen Tiefer in ein Europa ohne Strom einzutauchen, einfach nur erklären das ohne Strom - Milchbauern nicht melken können, die Tiere sterben, auf der Strasse liegen, verfaulen, seuchen entstehen das nun auf andere Szenarien ausdehnen Fleischerei- kein strom- keine kühlung- lebensmittel verfaulen- Hungersnot.... ist für mich ein bisschen wenig, lässt zwar Platz damit der Leser sich damit seine Gedanken macht, aber ich möchte es eben ein bisschen ausführlicher erzählt bekommen.
Aber alles in allem kein schlechter Roman, hat sich leicht und flüssig gelesen, und nach Zero werde ich mir nun noch das 3te Buch auch noch Holen das HELIX wenn es dann mal im Taschenbuch Format rauskommt.
lg