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Schwertkampf Interessierte

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Longchamp
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Schwertkampf Interessierte

Beitrag von Longchamp » So 28. Feb 2016, 16:14

Hallo,

Ich bin schon lange Historien Interessiert mit Fokus spätes Mittelalter /Renaissance und habe mich entschlossen ab Herbst ein Schwertkampf Seminar auf Fokus Langes Schwert zu besuchen.
Es geht um das Fechten mit dem langen Schwert auf den Lehren von Meister Ringeck basierend.
Das ganze mache ich in Wien bei Dreynschlag und eventuell auch Langeschneyd parallel.

Auch werde ich mir in naher Zukunft ein langes Schwert Oakeshott Typ XVa, XVIIIb oder XVIIIc von einem namhaften deutschen Schwertschmied namens Stefan Roth (seelenschmie.de) anfertigen lassen.

Da wollt ich hier mal fragen ob es jemanden gibt der das auch macht oder Interesse hat das zu machen.


LG

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tiberius
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Re: Schwertkampf Interessierte

Beitrag von tiberius » Di 1. Mär 2016, 16:40

Hi,

ich hab bis vor ein paar Jahren bei Indes Graz Schwertfechten mit dem Langen Schwert und Dolchkampf gemacht,
bei Wettkämpfen und Tunieren war ich auch dabei, mehr als Mittelfeld würde aber nie draus.
Das sind grundsätzlich immer ganz lustige Leute in den diversen Vereinen gewesen, und man übt einen Sport aus der einen recht allumfassend
fit hält (das "skip leg day" Problem tritt da nicht auf ;) )und zugleich sehr viel Spaß macht.
Man lernt auch einiges über die Waffen und Historie.
Leider wohne ich 2 Autostunden von der nächsten Trainigsmöglichkeit weg, daher geht da z.Z. nix.
Wenn Dich das wirklich interessiert, fang ein regelmäßiges Training an, vieles läuft übers sog. Muskelgedächtnis,
das muss man sich längerfristig antrainieren.

Und bevor Du ein Schwert kaufst, geh zum Verein Deiner Wahl, Dreynschlag ist da sicher recht gut,
und mach ein paar Trainigseinheiten mit, und lass Dir von dem Leuten dort Ihre Schwerter, Langen Messer etc. zeigen.
Die Grifflänge, Parierstangenform oder Klingenlänge, Gewicht, Schwerpunkt etc. sind je nach Statur und Größe recht unterschiedlich
für die eigene Perfomance. Gerade Parierstangen z.B. sind oft für Beginner hinderlich.
Die meisten Turniere werden sowieso mit Fechtfedern geschlagen, sowas sollte man sich auch zulegen wenn man es ernsthaft macht.
Außer natürlich es liegt ein besonders schwerer Fall von Habenwill vor ;) .

Der Pavel Moc bietet sehr gute Anderthalbhänder was Verarbeitung und Gewicht/Balance angeht,
gerade für den Einsatz im Wettkampf, und Aussehen tuns auch sehr fein, zu einem guten Preis.

Der Roth ist doch der, der einmal einen Bruchtest Katana gegen Langschwert mit zwei seiner Produkte
im TV gemacht hat?

mfg tiberius

Longchamp
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Re: Schwertkampf Interessierte

Beitrag von Longchamp » Di 1. Mär 2016, 19:47

Ja genau das ist der :)

Was hälst du vom Typ XVIIIc im vergleich zum XVIIIb Schwert Typus?

ICh überlege noch ob mit XVa, XVIIIc oder XVIIIb besser gefällt. Von der Optik Haptik als auch Wirkfeld.

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tiberius
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Re: Schwertkampf Interessierte

Beitrag von tiberius » Di 1. Mär 2016, 23:35

Hi,

Persönlich liegt mir ein langer Griff, lange Klinge, Hohlkehle und eine leicht geschwungene Parierstange, also +/- Typ XIIa / XVIII c.
Ich hab darüber hinaus Erfahrungen mit Dürrer, Lichtenauer/Talhoffer (Typ XV/XVa) und Embelton sowie generell Typ XX XVII.
Einhänder oder Linienkampf und Schild hat mir nie so zugesagt.
Aber ich würd einfach ein paar in die Hand nehmen, es hängt viel von der eigenen Statur und wie man mit der Haptik des Schwertes zurandekommt ab.
Auch ob mans gern kopflastig oder eher ausbalanciert hat. Und wie einen das Teil einfach anspricht, es muss auch gefallen.

Es ist wie mit den Schießeisen: hat man erst eins, will man gleich noch ein anderes...
Allerdings ist der Zeitfaktor den man reininvestieren muss um ein vielfaches größer, bis man
einigermaßen damit umgehen kann, und auch bis man eine Aussage zu treffen imstande ist, ob
jetzt das eine oder das andere für einen selber besser ist.
Also rein in den Verein und trainieren, fechten, befummlen, eher erst später kaufen.
Aber wie gesagt, das Habenwill ist auch hier besonders stark...

Ich weiss nicht wieviel Du ausgeben willst aber vor ca. 3-4 Jahren war guter Anderthalbhänder handgefertigt
aus Tschechien (ohne Schnick Schnack wie scharfer Schliff, Messing oder geätzer Klinge) mit Schaukampfschlagkante ohne Scheide für ca. 400,- zu haben.
Damit hast eine gute Basis zum Anfangen.
Bei den Del Tins aus Italien, die seit dem Mittelalter ein Familienbetrieb sind, der Hieb- und Stichwaffen herstellt,
von der Schweizer Garde bis zu den Herr der Ringe Requisiten, kostets dann locker doppelt bis dreimal so viel,
ist aber auch feiner. Aber noch immer ganz basal.
Nach oben hin gibts da keine Grenzen,
Hast mit dem Roth schon Kontakt? Was nimmt der ? Lieferzeiten sind da auch ein Thema... bei mir hat der Dürrer schon
ein halbes Jahr gedauert.

mfg tiberius

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Re: Schwertkampf Interessierte

Beitrag von Longchamp » Do 3. Mär 2016, 10:59

Mit dem Roth habe ich schon Kontakt. Er ist sehr nett und erklärt alles.
Habe ihm auch gesagt, dass ich erst etwas später kaufen will da ich noch befummeln will und der Kurs erst im Sept. anfängt...
War kein Problem für ihn.

Die Basiskosten seines Schwert/Messer inkl einfacher Scheide:
Langes Schwert (XVa, XVIIIb/c): 2200 €
Großes Messer: 1500 €
Schnepfer: 1750 €

Ich finde den Preis heiß zumal die Schwerter Custom sind, von Hand gearbeitet (komplett, ohne Maschine),
man kann sich den Stahl aussuchen.

Wenn man mit Albion vergleicht die inkl. Versand und Zoll genausoviel kosten aber maschinell gefertigt sind und ohne Scheide daher kommen ein super Preis!

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Re: Schwertkampf Interessierte

Beitrag von abactus » Do 3. Mär 2016, 13:19

Ich mach HMB will aber trotzdem keinen Ärger hier ;)

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Re: Schwertkampf Interessierte

Beitrag von tiberius » Do 3. Mär 2016, 13:48

Hi,

ich finde das ist ein sehr sehr hoher Preis für den Anfang...
möglicherweise sein Geld wert, red mal bei den Dreynschlägern drüber.
Dir muss klar sein dass da im Preis auch der Name bzw. die Bekanntheit des Herstellers drinsteckt.
Für den Anfang würd ich zu einem Tschechen/Slowaken oder in jedem Fall etwas günstigerem raten.
Es gibt etliche gute Schmiede die genauso von Hand und Custom herstellen,
zu einem guten (3stelligen) Preis, v.a. in Osteuropa, da die Personalkosten niedriger sind wie in Westeuropa, da stecken viele Arbeitsstunden drin.
Die Fechtlehrer bei z.B. Indes und den Soldknechten, die auch an der Erschaffung des Dachverbandes für Historisches Fechten
beteiligt waren und auch bei Bewerben national und international dabei sind, haben viel z.B, vom Moc bezogen und geführt, auch wettkampfmäßig.
Die meisten ernsthaft in der Materie verhafteten Vereine wie Indes oder Dreynschlag können gute Herstelleradressen geben,
ich würde unbedingt auch dort über einen Kauf reden, das Seminar ist sicher ein guter Platz dafür.
Und ich hoffe Du weisst, dass eine Klinge nach ein paar Vollkontaktkämpfen schartig ist, genauso die Parierstange.
Bruch ist immer möglich und mit scharfem Schliff/dünne Schlagkante steigt das Risko, von Messingapplikationen oder Parierstangen würde ich abraten, das verbiegt sich zu leicht.
Und: Gute Schmiede geben 24 Monate Bruchgarantie bei Sachgemäßer Verwendung.

Da erst seit ende der 90er / Anfang der 2000er die ganze Schwertfechten Sache so richtig in der Breite aufgekommen ist,
gibt es nur begrente Erfahrungswerte was die Herstellung und Führung der Waffen im historischen Sinn angeht.
Da haben im wesentlichen ein paar Sportwissenschaftler und Historiker Universitätbibliotheken und Archive abgesucht, und da sind v.a. im Deutsch sprachigen Raum
nur eine Handvoll Bücher zusammengekommen, aus denen die Huten etc. abgeleitet wurden.
Mit dem aufkommen der Feuerwaffen und waren die Rüstungen größtenteils obsulet und das Schwert wurde von leichteren
Sekundärwaffen wie Rapier, Säbel, Degen und co. abgelöst. Das Wissen um Herstellung und Handhabe verschwand.

Abgesehen von vereinzelten Herstellern in den jeweiligen Ländern, die z.B. die Garden der spanischen, päpstlichen oder englischen Königshäuser beliefert haben,
und die wurden mit Sicherheit nicht dem mittlerweile sehr schön resaurierten Fechtwissen entsprechend geführt, bzw. eher zeitgenössisch hergestellt.
Das bedeuted auch, dass ein jeder moderne Schmied zwangsläufig nur näherungsweise den seinerzeitigen Herstellungsmethoden entsprechen kann.
Vorsicht bei Händlern, da weisst nie ob Du Massen-/Maschinenware bekommst, wenn möglich immer beim Hersteller kaufen.

Du bist sicher auf dem richtigen Wenn Du erst Kurse absolvierst und Dich ein bisschen austauscht/informierst, bevor Du wDir was zulegst.
Außerdem bekommt man als Mitglied in einem Verein oft günstigere Preise bei deren "Hoflieferanten", bzw. gibts die Möglichkeit zu Sammelbestellungen.

Hier wären ein paar, vielleicht schon bekannte links (ich nehm an Du bist aus Wien?) :

http://historisches-fechten.at/
http://historisches-fechten.at/ueber-de ... efhf/wien/
http://www.indes.at/Wien-Noe
http://www.indes.at/seminare/fechtseminar-riedegg

mfg tiberius

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Re: Schwertkampf Interessierte

Beitrag von Longchamp » Sa 5. Mär 2016, 22:15

Danke dir, werde mir alles zu gemüte führen.

Pavel Moc habe ichs chon länger bei meinen Favourites.

Werde bei ihm eine Feder bestellen und allenfalls nach einigen Monaten erfahrung dann mehr bei Roth

PS: Was ist HMB?

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Re: Schwertkampf Interessierte

Beitrag von tiberius » So 6. Mär 2016, 08:56

Hi,

HMB ist eine Art stilisierter Vollkontakt Kampf, meist mit Schild, nach einem Punktesystem.
Gibts mit Soft Sword (d.h. Schaumstoffprügel) oder +/- historisch akkurater Ausrüstung.
Gemeine Zungen bezeichnen es als "Hardcore LARP".

mfg tiberius

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Re: Schwertkampf Interessierte

Beitrag von hmg382 » So 6. Mär 2016, 11:24

Servus. Klingt interessant, Anschaffungskosten scheinen aber recht ordentlich zu sein. Ich bleib bei Bambus und Vollkontakt (Kendo) . ;-)

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Re: Schwertkampf Interessierte

Beitrag von abactus » So 6. Mär 2016, 21:28

tiberius hat geschrieben:Hi,

HMB ist eine Art stilisierter Vollkontakt Kampf, meist mit Schild, nach einem Punktesystem.
Gibts mit Soft Sword (d.h. Schaumstoffprügel) oder +/- historisch akkurater Ausrüstung.
Gemeine Zungen bezeichnen es als "Hardcore LARP".

mfg tiberius


:shock:

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Re: Schwertkampf Interessierte

Beitrag von Longchamp » Mo 7. Mär 2016, 10:21

Und für was steht HMB?

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Re: Schwertkampf Interessierte

Beitrag von abactus » Mo 7. Mär 2016, 22:10

Longchamp hat geschrieben:Und für was steht HMB?


https://en.wikipedia.org/wiki/Historica ... al_battles

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Re: Schwertkampf Interessierte

Beitrag von Longchamp » Di 8. Mär 2016, 14:28

danke

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